19.10.2024
Dopingsperre für Vuskovic: CAS Entscheidung hat weitreichende Folgen

CAS bestätigt: HSV-Profi Vuskovic bleibt wegen Dopings gesperrt

Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat die Dopingsperre gegen den Fußballprofi Mario Vuskovic vom Hamburger SV bestätigt und sogar auf vier Jahre erhöht. Diese Entscheidung stellt einen erheblichen Rückschlag für den Spieler und den Verein dar, da Vuskovic erst im Jahr 2026 wieder spielberechtigt sein wird.

Hintergrund der Sperre

Mario Vuskovic war bereits im Jahr 2023 vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) der Einnahme des Blutdopingmittels Epo für schuldig befunden worden. Ursprünglich war ihm eine zweijährige Sperre auferlegt worden, die rückwirkend ab dem 15. November 2022 gilt. Vuskovic hat die Vorwürfe stets bestritten und Einspruch gegen das Urteil eingelegt.

Berufung und Entscheidung des CAS

Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) sowie die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hatten gegen das ursprüngliche Urteil des DFB Berufung eingelegt und eine Erhöhung der Sperre auf vier Jahre gefordert. Der CAS kam dieser Forderung nun nach und bestätigte die Sperre. Die vorläufige Suspendierung, die seit November 2022 in Kraft ist, wird auf die endgültige Sperre angerechnet, was bedeutet, dass Vuskovic bis zum Herbst 2026 nicht spielen kann.

Emotionale Reaktion von Vuskovic

Bei der Verhandlung im Mai 2024 in Lausanne hatte Vuskovic unter Tränen seine Unschuld beteuert. Er konnte jedoch nicht erklären, wie es zu dem positiven Dopingtest gekommen war. Der CAS stellte fest, dass Vuskovic keine mildernden Umstände vorgebracht hatte, die eine Verkürzung der Sperre rechtfertigen könnten. Dies wurde von den Anti-Doping-Agenturen als Bestätigung ihrer Position gewertet, dass Vuskovic sich des Dopings schuldig gemacht habe.

Solidarität des Vereins

Der Hamburger SV hat Vuskovic während des gesamten Verfahrens mit verschiedenen Solidaritätsaktionen unterstützt. So trugen die Spieler des HSV am letzten Spieltag der vergangenen Saison Aufwärmshirts mit der Aufschrift „Team Mario“. Diese Unterstützung zeigt, wie sehr der Verein hinter seinem Spieler steht, trotz der schweren Vorwürfe.

Auswirkungen auf den HSV

Für den Hamburger SV stellt die Sperre von Vuskovic eine erhebliche Herausforderung dar. Trainer Steffen Baumgart hatte ursprünglich mit dem Verteidiger in seinen Planungen für die kommende Saison gerechnet. Nun stehen die Verantwortlichen des Vereins, unter der Leitung von Geschäftsführer Stefan Kuntz, unter Druck, einen Ersatz für Vuskovic zu finden, da die Transferperiode kurz vor dem Ende steht.

Technische und rechtliche Fragen

Der Fall Vuskovic hat auch zu einem Grundsatzstreit über die Epo-Analytik geführt. Die Verteidigung des Spielers hat angebliche Verfahrensfehler bei den positiven Proben angeführt. Kritiker der angewandten SAR-PAGE-Methode, die von der WADA zur Analyse von Epo verwendet wird, haben Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit und Validität dieser Testmethode geäußert.

Ausblick

Die Entscheidung des CAS wird sowohl für Vuskovic als auch für den Hamburger SV weitreichende Folgen haben. Während der Spieler weiterhin an seiner Unschuld festhält und die Möglichkeit eines weiteren Rechtsmittels in Betracht zieht, muss der Verein schnell handeln, um die entstandene Lücke in der Mannschaft zu schließen. Die kommenden Wochen werden entscheidend dafür sein, wie sich die Situation für beide Seiten entwickelt.

Quelle: dpa, FAZ, ZDF

Weitere
Artikel