Der Name Wendy ist in der Dressurwelt in aller Munde. Die Stute von Isabell Werth begeistert Fans und Experten gleichermaßen und sorgt für einen regelrechten Hype. Doch was steckt hinter diesem Phänomen? Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) am 17.11.2024 berichtete, löst die Stute, die bereits als Olympiasiegerin, „Covergirl“ und Instagram-Star gefeiert wird, überall dort, wo sie mit Isabell Werth auftritt, große Begeisterung aus, selbst bei den sonst eher zurückhaltenden Dressurfans.
Die zunehmende Verbreitung von Smartphones und die damit verbundene Möglichkeit, besondere Momente festzuhalten, spielt eine wichtige Rolle in Wendys Erfolgsgeschichte. Ähnlich wie Popstars, die bei Konzerten in ein Meer von Smartphone-Displays blicken, ist auch Wendy von den auf sie gerichteten Kameras umgeben. Ob die Stute diese Aufmerksamkeit wahrnimmt und wie sie darauf reagiert, bleibt jedoch offen. Die F.A.Z. beschreibt, wie beim Stuttgarter Weltcup-Turnier zahlreiche Smartphones gezückt wurden, als Wendy das Dressurviereck betrat. Ungeachtet dessen ließ sie sich nicht beirren und gewann die Grand-Prix-Kür mit deutlichem Vorsprung.
Wendys sportliche Karriere ist beeindruckend. Die erst zehnjährige Stute ist ein dänisches Warmblut, abstammend von Sezuan x Soprano. Sie gehört Madeleine Winter-Schulze und Bolette Wandt vom Chateau de Fontaine. Wie auf der Facebook-Seite des CHIO Aachen zu lesen ist, kam Wendy erst Mitte Januar zu Isabell Werth. Trotz der kurzen Zeit haben Pferd und Reiterin eine bemerkenswerte Harmonie entwickelt. Der CHIO Aachen beschreibt die beiden als "perfect match".
Isabell Werth selbst lobt Wendys unerschrockenen, fleißigen und unkomplizierten Charakter. Beim Lindt-Preis, den Wendy gewann und Isabell Werth ihren 15. Sieg auf der legendären Siegertafel bescherte, soll die Stute laut Werth nicht einmal ins Schwitzen gekommen sein. Ein weiterer Pluspunkt: Wendy genießt es sichtlich, nach dem Reiten die umliegenden Grünflächen abzugrasen.
Dank Wendy startet Isabell Werth in Paris bereits zum siebten Mal bei Olympischen Spielen. Dieser Erfolg unterstreicht die außergewöhnliche Leistungsfähigkeit der Stute und trägt maßgeblich zum Hype um sie bei.
Doch der Erfolg von Wendy wird auch kritisch betrachtet. In den sozialen Medien, wie beispielsweise unter dem Facebook-Post des CHIO Aachen, wird die Herkunft der Stute aus dem Stall von Andreas Helgstrand, der für seine Trainingsmethoden bekannt ist, diskutiert. Einige Nutzer äußern Skepsis gegenüber dem modernen Dressursport und hinterfragen die Rolle von Helgstrand bei der Ausbildung von Wendy.
Die Geschichte von Wendy ist somit mehr als nur ein Hype. Sie spiegelt die Entwicklung des modernen Dressursports wider, mit all seinen Facetten, von der medialen Präsenz bis hin zu den kritischen Diskussionen über Trainingsmethoden und Pferdewohl.
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