Fünf Krankenhäuser des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Rheinland-Pfalz haben zum zweiten Mal Insolvenz angemeldet. Wie die „Zeit“ am 6. Dezember 2024 berichtete, reichten die Standorte Alzey, Altenkirchen, Hachenburg, Kirchen und Neuwied den entsprechenden Antrag beim Amtsgericht Mainz ein. Die etwa 2.500 Beschäftigten wurden in Mitarbeiterversammlungen informiert. Als Ursache für die erneute Insolvenz gab die DRK-Trägergesellschaft Süd-West Millionenforderungen der Rheinischen Zusatzversorgungskasse (RZVK) an. Die Kliniken seien nicht mehr in der Lage, die Verpflichtungen zur betrieblichen Altersvorsorge für einen Teil der Mitarbeiter zu erfüllen.
Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) äußerte sein Bedauern über die Entwicklung gegenüber der „Zeit“. Er zeigte sich jedoch zuversichtlich, in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen vor Ort Lösungen zur Sicherung der medizinischen Versorgung zu finden. Noch vor Weihnachten plane er ein Gespräch mit den Landräten.
Wie „stern“ und „Trierischer Volksfreund“ ebenfalls am 6. Dezember 2024 berichteten, hatten die DRK-Krankenhäuser bereits im August ein Eigenverwaltungsverfahren erfolgreich abgeschlossen. Ein zentraler Punkt des damaligen Sanierungsplans war die fortgesetzte Mitgliedschaft bei der RZVK. Diese habe die Mitgliedschaft nun jedoch gekündigt, so die übereinstimmenden Medienberichte.
Das „Ärzteblatt“ hatte bereits am 9. August 2023 über die erste Insolvenzanmeldung der DRK Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz berichtet. Damals betonte der Vorstand des DRK-Landesverbands, Manuel González, den normalen Fortgang des Klinikbetriebs und die Sicherstellung der Versorgung. Ziel sei es gewesen, mithilfe externer Expertise ein Sanierungskonzept zu erarbeiten. Gesundheitsminister Hoch hatte die damalige Entwicklung bedauert und auf die seiner Ansicht nach dramatische Unterfinanzierung der Krankenhäuser durch Bund und Kostenträger verwiesen.
Auch der AK-Kurier berichtete am 8. August 2023 über die Insolvenzanmeldung und zitierte den Aufsichtsratsvorsitzenden der DRK Trägergesellschaft Süd-West, Manuel González, mit den Worten, das Wohl von Patienten und Mitarbeitern habe oberste Priorität. Ziel sei es, die Versorgungssicherheit in den Regionen zu gewährleisten und die Häuser neu aufzustellen. Der AK-Kurier hob hervor, dass die DRK Trägergesellschaft Süd-West selbst sowie die von ihr betriebenen Kliniken in Asbach, Bad Kreuznach, Bad Neuenahr, Mainz und Worms nicht von dem Eigenverwaltungsverfahren betroffen seien.
Der SWR berichtete am 16. August 2023 über ein Krisentreffen zwischen Landesregierung und DRK, bei dem der Erhalt der fünf insolventen Kliniken zugesichert wurde. Gesundheitsminister Hoch betonte die Fortführung des Betriebs mit allen Leistungen und den Erhalt der rund 4.500 Arbeitsplätze. Gleichzeitig müssten jedoch jährlich etwa 20 Millionen Euro eingespart werden. Der Geschäftsführer der DRK-Trägergesellschaft, Ottmar Schmidt, erklärte, man müsse prüfen, wie mit sinkenden Patientenzahlen und steigenden Kosten umzugehen sei.
Aktuell4u berichtete ebenfalls am 9. August 2023 über die Insolvenzanmeldung und listete die betroffenen Krankenhäuser mit ihren jeweiligen Planbetten auf. Die Gewerkschaft Verdi warnte vor einem fortschreitenden Krankenhaussterben in Rheinland-Pfalz und forderte das Land zum Handeln auf. Verdi-Fachbereichsleiter Frank Hutmacher unterstrich die Bedeutung der fünf DRK-Krankenhausstandorte für die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung im ländlichen Raum von Rheinland-Pfalz und deren Notwendigkeit zum Erhalt.
Die Siegener Zeitung berichtete am 6. Dezember 2024 über die erneute Insolvenz und stellte die Frage nach der Zukunft der Krankenhäuser im AK-Land. Die Zeitung erinnerte daran, dass die Insolvenzanmeldung im August 2023 große Aufmerksamkeit erregt hatte. Nun seien die Weichen für die Sanierung gestellt.
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