19.10.2024
Dürre in Griechenland: Vergessene Ruinen treten ans Licht

Eindrucksvolle Bilder: Dürre in Griechenland bringt Dorf in Stausee zum Vorschein

In Griechenland sind die Auswirkungen der anhaltenden Dürre in diesem Jahr besonders dramatisch. Die Trockenheit, die als die schlimmste seit über 30 Jahren gilt, hat nicht nur die Landschaft verändert, sondern auch historische Stätten ans Licht gebracht. Der Mornos-Stausee, der die Hauptstadt Athen mit Wasser versorgt, hat in den letzten zwei Jahren mehr als ein Viertel seines Volumens verloren. Dies hat zur Folge, dass die Ruinen des einst gefluteten Dorfes Kallio wieder sichtbar werden.

Der Mornos-Stausee und seine Geschichte

Der Mornos-Stausee, der rund 250 Kilometer westlich von Athen liegt, wurde in den 1970er Jahren angelegt, um die Wasserversorgung der Millionenstadt zu sichern. Bei der Flutung des Sees wurde das Dorf Kallio, das einst Heimat von etwa 80 Häusern war, planmäßig überflutet. Ehemalige Bewohner, wie Apostolos Gerodimos, erinnern sich an ihre Kindheit in diesem Dorf und berichten von den Veränderungen, die die Flutung mit sich brachte. Viele der damaligen Dorfbewohner zogen in nahegelegene Städte oder nach Athen.

Wiederentdeckung der Ruinen

Die Dürre hat nun dazu geführt, dass die Überreste des Dorfes, einschließlich der Grundmauern von Häusern, der Schule und der Kirche, wieder ans Licht kommen. Dies ist nicht das erste Mal, dass die Ruinen sichtbar werden; bereits im Jahr 1993, während einer ähnlichen Wasserknappheit, konnten die ehemaligen Bewohner zwischen den Überresten umherwandern. Heute zieht die Gegend trotz der ernsten Situation Schaulustige an, die die Ruinen besichtigen.

Wasserknappheit und ihre Folgen

Die staatliche Wetterbehörde in Athen hat festgestellt, dass die Fläche des Mornos-Stausees in den letzten zwei Jahren von etwa 17 Quadratkilometern auf rund 12 Quadratkilometer geschrumpft ist. Besonders in den letzten zwölf Monaten war der Rückgang dramatisch. Die extremen Wetterbedingungen, die durch hohe Temperaturen und monatelangen Regenmangel gekennzeichnet sind, haben auch andere Regionen Griechenlands betroffen. In beliebten Urlaubszielen wie Kreta und auf der Halbinsel Peloponnes sind die Wasserstände in den Stauseen stark gesunken.

Wassersparmaßnahmen und Ausblick

Professor Kimon Chatzibiros von der Technischen Universität Athen warnt, dass, sollte der kommende Winter erneut wenig Niederschlag bringen, drastische Wassersparmaßnahmen in Athen ergriffen werden müssen. Dazu könnten Verbote für das Waschen von Autos mit Gartenschläuchen und die Verpflichtung zur Reparatur von undichten Leitungen gehören. Die Situation ist ernst, und die Bevölkerung wird aufgefordert, sparsam mit Wasser umzugehen.

Globale Auswirkungen der Dürre

Die Dürre in Griechenland ist Teil eines größeren globalen Problems, das durch den Klimawandel verstärkt wird. Extreme Wetterereignisse, wie Hitzewellen und starke Regenfälle, treten weltweit häufiger auf. In Südeuropa sind die Temperaturen in diesem Jahr ungewöhnlich hoch, was zu einer weiteren Belastung der Wasserressourcen führt. Die griechische Regierung hat bereits den Ausnahmezustand für mehrere Gemeinden ausgerufen, um auf die Wasserknappheit zu reagieren.

Fazit

Die eindrucksvollen Bilder des wiederentdeckten Dorfes Kallio sind ein starkes Symbol für die Auswirkungen der Dürre in Griechenland. Sie zeigen nicht nur die Veränderungen in der Landschaft, sondern auch die Herausforderungen, vor denen die Bevölkerung steht. Die Situation erfordert dringende Maßnahmen und ein Umdenken im Umgang mit Wasserressourcen, um zukünftige Krisen zu vermeiden.

Quellen: dpa, SZ.de, Zeit.de

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