19.10.2024
Ehemaliges Marine-U-Boot U17 auf dem Weg ins Technik Museum Sinsheim
Technikgeschichte: Kurs Museum: Ehemaliges Marine-U-Boot U17 vor Zieleinfahrt

Technikgeschichte: Kurs Museum: Ehemaliges Marine-U-Boot U17 vor Zieleinfahrt

Das ehemalige Marine-U-Boot U17, das über viele Jahre hinweg im Dienst der Bundesmarine stand, hat nun seine Reise zu einem neuen Standort begonnen. Nach über einem Jahr des Transports, der sowohl Wasser- als auch Landwege umfasste, steht das U-Boot kurz vor seiner Ankunft im Technik Museum in Sinsheim. Am Sonntag, dem 28. Juli 2024, wird der rund 350 Tonnen schwere Stahlkoloss am frühen Nachmittag feierlich empfangen. Voraussichtlich ab Sommer 2025 wird das U-Boot für die öffentliche Ausstellung zugänglich sein.

Hintergrund und Geschichte des U-Bootes U17

Das U-Boot U17 wurde in den Jahren 1973 bis 2010 aktiv betrieben und war Teil der deutschen Marineoffensive während des Kalten Krieges. Es diente verschiedenen Einsätzen und wurde für seine fortschrittliche Technik und Bauweise geschätzt. Mit der Stilllegung des U-Bootes endete eine Ära, und das Fahrzeug wurde für die Nachwelt erhalten, um die maritime Geschichte und Technik zu dokumentieren.

Der Transport des U-Bootes

Der Transport von Kiel nach Sinsheim war ein komplexes Unterfangen, das eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen erforderte. Projektleiter Michael Einkörn betonte, dass ein solch großer Transport nur erfolgreich sein kann, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Der Transport, der insgesamt rund zwei Millionen Euro kostete, wurde überwiegend durch Spenden finanziert. Diese Summe umfasst die Kosten für den Umbau des U-Bootes sowie die logistischen Herausforderungen während des Transports.

Etappen des Transports

Der Transport begann vor mehr als einem Jahr, als ein Portalkran das U-Boot in Kiel auf einen Schwimmponton hievt. Von dort aus wurde das U-Boot schrittweise zu seinem Ziel transportiert. Die erste Etappe führte zum Etappenziel Speyer, wo technische Umbauten notwendig wurden. Um das Gewicht des U-Bootes für den Transport zu reduzieren, wurden tonnenschwere Batterien ausgebaut.

Nach den Umbauten startete das U17 Ende Juni zu seiner letzten Fahrt in den Kraichgau. Während dieser Reise verfolgten zahlreiche Zuschauer entlang der Strecke, wie das 50 Meter lange U-Boot auf einem Schwimmponton oder einem Tieflader mit 30 Achsen bewegt wurde. Um Hindernissen auszuweichen, war es notwendig, das U-Boot gelegentlich zu kippen, was für die Zuschauer ein beeindruckendes Schauspiel darstellte.

Öffentliches Interesse und Unterstützung

Tausende Menschen standen entlang des Rheins in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, um den Transport des U-Bootes zu beobachten. Die Begeisterung der Zuschauer zeigt das große öffentliche Interesse an maritimen Technologien und der Geschichte der Marine. Dieses Interesse wurde auch durch die Kooperation mit verschiedenen Städten, Gemeinden und Landkreisen unterstützt, die ihren Teil zur Durchführung des Projekts beitrugen.

Die Zukunft des U-Bootes im Technik Museum Sinsheim

Nach seiner Ankunft im Technik Museum in Sinsheim wird das U-Boot U17 eine zentrale Rolle in der Ausstellung einnehmen. Die Besucher werden die Möglichkeit haben, das U-Boot nicht nur von außen zu betrachten, sondern auch mehr über seine Geschichte, Technik und die verschiedenen Einsätze zu erfahren, die es während seiner aktiven Dienstzeit durchlief. Das Museum plant interaktive Ausstellungen und Führungen, um das Wissen über maritime Technologie und Geschichte zu vertiefen.

Ein wichtiger Beitrag zur Technikgeschichte

Das U-Boot U17 steht als Symbol für die Entwicklung der Marine-Technologie und die Herausforderungen, die mit dem Betrieb solcher Fahrzeuge verbunden sind. Es wird erwartet, dass die Ausstellung im Technik Museum Sinsheim nicht nur Technikinteressierte, sondern auch Familien und Schulgruppen anziehen wird, die mehr über die maritime Geschichte Deutschlands erfahren möchten.

Fazit

Der Transport des ehemaligen Marine-U-Bootes U17 ist ein beeindruckendes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen und der Unterstützung durch die Öffentlichkeit. Es zeigt, wie wichtig es ist, historische Technik zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mit der Eröffnung der Ausstellung im Sommer 2025 wird das U-Boot U17 einen wertvollen Beitrag zur Technikgeschichte leisten und als Erinnerung an die maritime Vergangenheit Deutschlands dienen.

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