17.11.2024
Eingeschlossene Bergleute in Südafrika erhalten Versorgung

Hunderte illegale Bergleute in südafrikanischer Mine erstmals wieder versorgt

In einer stillgelegten Goldmine nahe Stilfontein im Nordwesten Südafrikas harren hunderte illegale Bergleute aus. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, wurden sie am Sonntag erstmals seit Tagen wieder mit Lebensmitteln versorgt. Nach einem Gerichtsurteil vom Samstag seien 600 Packungen Porridge und 600 Liter Wasser in die Mine abgelassen worden, so Kommunalvertreter Johannes Qankase gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Das Gericht hatte der Polizei untersagt, die Hilfslieferungen zu blockieren.

Die Polizei hatte zuvor tagelang Helfer daran gehindert, die unter Tage eingeschlossenen Menschen zu versorgen. Die letzten Vorräte hatten die Bergleute am Dienstag erhalten. In der Folge verließen einige die Mine. Sie seien „sehr schwach, sehr dehydriert“ gewesen, so Qankase laut FAZ. Am Donnerstag wurde eine Leiche geborgen.

Das Gericht in Pretoria untersagte der Polizei ihr Vorgehen und verbot den Beamten, in den Stollen einzudringen, um die Menschen herauszuholen. Äußerungen von offiziellen Stellen, die Menschen „ausräuchern“ zu wollen, hatten zuvor für Empörung gesorgt.

Die genaue Anzahl der in der Mine eingeschlossenen Personen ist unklar. Ein Anwohner der Mine in Stilfontein, rund 140 Kilometer von Johannesburg entfernt, gab nach Gesprächen mit Bergleuten an, dass sich rund 4000 Menschen unter Tage befänden. Ihnen droht beim Verlassen der Mine die Festnahme. Die Polizei hält diese Zahl für „weit hergeholt“ und spricht von rund 300 Personen in der Mine. Wie die ZEIT unter Berufung auf dpa meldet, haben seit Beginn des Polizeieinsatzes vor Wochen mehr als 1170 Menschen die Mine verlassen.

Der illegale Bergbau ist in Südafrika weit verbreitet, wie der SPIEGEL berichtet. Viele der sogenannten „zama zamas“ – Zulu für „diejenigen, die es versuchen“ – stammen aus dem Ausland und arbeiten für größere Syndikate. Sie suchen in stillgelegten Minenschächten nach wertvollen Rohstoffen wie Gold. Anwohner klagen zunehmend über damit verbundene kriminelle Aktivitäten. Die bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Gruppen enden nicht selten tödlich.

Die südafrikanische Regierung hatte Anfang November eine Polizei- und Militäroperation gestartet, um gegen die illegalen Bergbauaktivitäten vorzugehen, so die Gewerkschaft Saftu laut welt-sichten. Die Gewerkschaft fordert die Wiederaufnahme der Versorgung der eingeschlossenen Bergleute.

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