19.10.2024
Entdeckung von Meisterwerken: Unbekannte Leinwände von Johann Michael Bossard im Kunstmuseum gefunden
Kunstmuseum: Monumentalgemälde von Johann Michael Bossard entdeckt

Kunstmuseum: Monumentalgemälde von Johann Michael Bossard entdeckt

Bei Sanierungsarbeiten im Museum Kunststätte Bossard in Jesteburg wurde ein bemerkenswerter Fund gemacht. Dachdecker entdeckten in einem bisher unzugänglichen Dachraum eine Reihe von unbekannten Leinwänden des bedeutenden Künstlers Johann Michael Bossard. Die Entdeckung umfasst die seit über hundert Jahren eingelagerten Einzelbilder des Monumentalgemäldes „Tatkraft“, das in den Jahren 1907 und 1908 geschaffen wurde.

Hintergrund des Fundes

Während der Renovierungsarbeiten am Wohn- und Atelierhaus des Museums fanden die Arbeiter insgesamt 26 Leinwände, die größtenteils zu dem Monumentalgemälde „Tatkraft“ gehören. Neben diesen Leinwänden wurden auch drei weitere Gemälde sowie eine Zeichnung aus Bossards Frühwerk und Teile einer bemalten Rahmung entdeckt. Museumsleiterin Heike Duisberg-Schleier bezeichnete den Fund als einen „bedeutenden Gewinn für unser Museum“, der neue Perspektiven auf das Werk von Johann Michael Bossard eröffnet.

Die Bedeutung des Gemäldes „Tatkraft“

Das Gemälde „Tatkraft“ ist ein Schlüsselwerk von Johann Michael Bossard, das seine Ankunft in Hamburg als Lehrer für Bildhauerei an der Kunstgewerbeschule markiert. Es wird vermutet, dass das Werk aus 27 Einzelleinwänden besteht, die zusammen eine beeindruckende Gesamtlänge von 18 Metern und eine Höhe von etwa 5 Metern erreichen. Historische Dokumente und Fotografien belegen, dass das Gemälde für die Große Berliner Kunstausstellung 1908 vorbereitet wurde, und es wurde auch in Hamburg sowie in verschiedenen anderen Städten ausgestellt.

Die Entdeckung und Restaurierung

Die gefundenen Werke befinden sich in einem bemerkenswerten Zustand, trotz der langen Lagerung unter suboptimalen klimatischen Bedingungen. Die Kunstwerke werden nun auf mikrobiologischen Befall untersucht, gereinigt und für die zukünftige Ausstellung vorbereitet. Die Restauratorin des Museums, Stefanie Nagel, ist dafür verantwortlich, die Werke vom Staub zu befreien und deren Zustand zu dokumentieren.

Geplante Sonderausstellung

Die Museumsleitung plant, die Funde und deren Geschichte in den Mittelpunkt einer Sonderausstellung zu stellen, die im Winterprogramm 2025 präsentiert werden könnte. Katharina Groth, die Kuratorin des Museums, arbeitet an der Erforschung der Herkunft und der Bedeutung der gefundenen Werke. Dies könnte eine Möglichkeit bieten, die künstlerische Entwicklung Bossards und seinen Einfluss auf die Kunstszene in Hamburg näher zu beleuchten.

Öffentliche Reaktion und Ausblick

Die Nachricht über die Entdeckung hat in der Öffentlichkeit großes Interesse geweckt. Das Museum plant, die Besucher über die Details des Fundes und die geplanten Restaurierungsarbeiten beim kommenden Museumsfest am 15. September 2024 zu informieren. Die Sanierungsarbeiten des Hauses werden kontinuierlich auf der Website des Museums dokumentiert, um Transparenz über den Fortschritt der Arbeiten und die Aufarbeitung der Kunstwerke zu gewährleisten.

Fazit

Die Entdeckung der Monumentalgemälde von Johann Michael Bossard stellt nicht nur einen bedeutenden Beitrag zur Kunstgeschichte dar, sondern bietet auch neue Möglichkeiten für die Forschung und Präsentation von Bossards Werk. Die Kunststätte Bossard in Jesteburg hat mit diesem Fund einen wertvollen Schatz gehoben, der die künstlerische Landschaft der Region bereichern könnte und das Erbe eines der wichtigen Künstler des 20. Jahrhunderts würdigt.

Weitere
Artikel