19.10.2024
Entdeckungstouren durch die Geschichte: Tag des offenen Denkmals in Mecklenburg-Vorpommern

Denkmaltag: 170 Angebote zum Tag des offenen Denkmals in Mecklenburg-Vorpommern

Am kommenden Sonntag, dem bundesweiten Tag des offenen Denkmals, haben interessierte Bürgerinnen und Bürger in Mecklenburg-Vorpommern die Möglichkeit, zahlreiche historische Gebäude zu erkunden, die sonst nicht zugänglich sind. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat für die Region etwa 170 Angebote aufgelistet, die von der Alten Kacheltöpferei in Waren bis zum Zisterzienserinnenkloster St. Maria in Neukloster reichen. Dieser Tag bietet eine hervorragende Gelegenheit, die Geschichte und die Geschichten hinter den Denkmälern zu entdecken.

Vielfältige Angebote in Rostock

Die Hansestadt Rostock sticht in diesem Jahr mit 24 Angeboten hervor und bietet somit das umfangreichste Programm zum Denkmaltag. Neben Kirchen, ehemaligen Klöstern, Stadttoren und Museen öffnen auch die Hanse-Kaserne sowie Wohnhäuser in Warnemünde ihre Türen. Das Alte Kantorat am Ziegenmarkt und die historische Schaltstation „Wallstation“ sind ebenfalls Teil des Programms. Ein besonderes Highlight ist das Traditionsschiff MS Dresden im IGA-Park, das zu einem maritimen Aktionstag bei freiem Eintritt einlädt. Im Stadtteil Reutershagen können Besucher bei einem Rundgang Wissenswertes über den Beginn des industriellen Wohnungsbaus im Nordosten erfahren, während in den Plattenbau-Gebieten Lichtenhagen und Evershagen die Bemühungen um die Integration von Kunst in das Stadtbild thematisiert werden.

Führungen durch bedeutende Landesbauten

Das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt in Schwerin nutzt den Tag des offenen Denkmals, um herausragende denkmalgeschützte Landesbauten vorzustellen. Fachleute informieren im Schloss Ludwigslust über die laufenden Restaurierungsarbeiten, unter anderem im Goldenen Saal, im Garde- und Marmorsaal sowie am Westflügel. Auch im ehemaligen „Kraft durch Freude“-Seebad in Prora, das heute unter anderem Ferienwohnungen und eine Jugendherberge beherbergt, sind Führungen geplant. Das Land hatte 2021 einen Trakt erworben, in dem ein Bildungs- und Dokumentationszentrum eingerichtet werden soll.

Öffnungen in weiteren Städten

In Schwerin sind unter anderem Führungen durch das Theater und das Schloss vorgesehen. In Greifswald öffnet die Alte Bibliothek ihre Türen, während in Bad Doberan die Backhausmühle des ehemaligen Zisterzienserklosters besichtigt werden kann. Im Wismarer Hafen wird das Baumhaus zugänglich gemacht, und in Neustadt-Glewe können Besucher die Burg besichtigen. In Loitz, im Landkreis Vorpommern-Greifswald, wird gezeigt, wie ein einst ortsbildprägendes Fachwerkhaus von 1797, das zu DDR-Zeiten eine Wäschemangel beherbergte und dann weiter zu verfallen drohte, mithilfe der Denkmalstiftung gerettet wurde.

Kritik am Denkmalschutz

Im Vorjahr wurde Kritik laut, dass das Land zu wenig eigene Mittel für den Denkmalschutz bereitstellt. Laut einem Denkmalreport überschreitet die Nachfrage nach Denkmalfördermitteln das dafür vorgesehene jährliche Budget bei weitem. Oft reicht das Geld nur für Notsicherungen, was die Situation weiter verschärft.

Motto des Denkmaltags: „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“

Der bundesweite Denkmaltag, der seit 1984 von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz veranstaltet wird, steht in diesem Jahr unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“. Die Eröffnung des Denkmaltags erfolgt in Speyer, Rheinland-Pfalz, wo ein großes Open-Air-Event geplant ist.

Insgesamt bietet der Tag des offenen Denkmals in Mecklenburg-Vorpommern eine wertvolle Gelegenheit, die kulturelle Vielfalt und die geschichtliche Bedeutung der Region zu entdecken. Die Vielzahl der Angebote lädt dazu ein, sich aktiv mit der Geschichte auseinanderzusetzen und die oft verborgenen Schätze des Denkmalschutzes zu erleben.

Für weitere Informationen und Details zu den einzelnen Veranstaltungen können Interessierte die Webseite der Deutschen Stiftung Denkmalschutz besuchen.

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