19.10.2024
Entspannt auf dem Platz: Trainer Zorniger appelliert an Umfeld junger Spieler

Fürther Zweitliga-Trainer: Zorniger an Spieler-Umfeld: Redet über Autos, Frauen, Kochen

Der Druck auf junge Fußballspieler hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen, nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch im privaten Umfeld. Alexander Zorniger, Trainer des Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth, hat sich in einer Pressekonferenz zu diesem Thema geäußert und einen klaren Appell an die Freunde und Familien der jungen Athleten gerichtet. Er fordert, dass sie den Druck, der oft von außen kommt, verringern und stattdessen über alltägliche Themen sprechen sollten.

„Im Umfeld ein ganz einfacher Tipp: Redet mit ihnen über Autos, Frauen und Kochen“, sagte Zorniger. „Lasst uns mit ihnen über Fußball sprechen, weil wir haben mit Abstand am meisten Ahnung, mit Abstand.“ Diese Aussage spiegelt Zornigers Ansatz wider, den jungen Spielern einen Raum zu geben, in dem sie sich entspannen können, ohne ständig unter dem Druck zu stehen, die Erwartungen zu erfüllen, die an sie gestellt werden.

Die Belastungen, die junge Spieler erfahren, sind nicht nur auf das Training und die Spiele beschränkt. Oftmals sind sie auch in ihrem sozialen Umfeld einem enormen Druck ausgesetzt. Zorniger betont, dass es wichtig ist, dass das Umfeld der Spieler, einschließlich ihrer Familien und Freunde, sie nicht zusätzlich belasten. Stattdessen sollten sie sich auf leichtere Themen konzentrieren, die nichts mit dem Leistungssport zu tun haben.

Ein Beispiel, das Zorniger anführte, ist der Vorfall mit dem 19-jährigen Stürmer Labinot Bajrami vom FC Zürich. Nach seiner Einwechslung wurde Bajrami sofort wieder ausgewechselt, weil er die Anweisungen des Trainers nicht befolgte. Der Vater des Spielers reagierte darauf, indem er mit einem Schirm nach dem Trainer warf. Solche Vorfälle zeigen, wie angespannt die Situation für junge Spieler sein kann, wenn sie nicht nur von ihren Trainern, sondern auch von ihren Familien unter Druck gesetzt werden.

Zorniger möchte, dass die Spieler sich auf das konzentrieren, was sie am besten können, und dass sie in ihrem Umfeld die Unterstützung finden, die sie benötigen, um sich zu entwickeln. „Es wird von einem extrem aufgeheizten Umfeld nicht gerader einfacher für die Jungs“, sagte er. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, die Erwartungen an junge Talente zu überdenken und ihnen den Raum zu geben, den sie benötigen, um zu wachsen und zu lernen.

Der Trainer äußerte sich auch zu den Herausforderungen, die junge Spieler im Profifußball meistern müssen. Oftmals sind sie bereits in sehr jungen Jahren mit einem hohen Maß an Erwartung konfrontiert, was zu Stress und Angst führen kann. Zorniger appelliert daher an alle Beteiligten, die Spieler in ihrer Entwicklung zu unterstützen und ihnen zu helfen, die Freude am Spiel zu bewahren.

In der bevorstehenden Partie gegen den SC Paderborn wird Zorniger weiterhin darauf achten, dass seine Spieler nicht nur sportlich, sondern auch mental gut vorbereitet sind. Er möchte, dass sie mit einem positiven Mindset ins Spiel gehen und sich nicht von äußeren Faktoren ablenken lassen. „Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Spieler sich auf das Spiel konzentrieren können, ohne sich Gedanken über den Druck zu machen, der von außen kommt“, so Zorniger.

Insgesamt zeigt Zornigers Ansatz, dass es im modernen Fußball nicht nur um Technik und Taktik geht, sondern auch um die mentale Gesundheit und das Wohlbefinden der Spieler. Ein gesundes Umfeld kann entscheidend dafür sein, wie gut ein Spieler auf dem Platz performt. Zorniger hofft, dass sein Appell gehört wird und dass die Menschen um die Spieler herum verstehen, wie wichtig es ist, ein unterstützendes und förderliches Umfeld zu schaffen.

Diese Diskussion über den Druck im Fußball und die Verantwortung des Umfelds ist besonders relevant in einer Zeit, in der soziale Medien und öffentliche Erwartungen die Spieler ständig im Blick haben. Zorniger möchte, dass die Spieler die Möglichkeit haben, sich zu entfalten, ohne ständig unter dem Druck zu stehen, Erwartungen zu erfüllen, die oft unrealistisch sind.

Die nächste Herausforderung für Zorniger und sein Team wird am kommenden Samstag gegen den SC Paderborn stattfinden. Die Vorfreude auf das Spiel ist groß, und Zorniger wird alles daransetzen, dass seine Spieler nicht nur gut spielen, sondern auch mit einem positiven Gefühl ins Spiel gehen können.

Die Aussagen von Zorniger sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, um das Bewusstsein für die Herausforderungen zu schärfen, denen junge Fußballer gegenüberstehen. Es bleibt zu hoffen, dass sein Appell nicht nur im Fußball, sondern auch in anderen Sportarten Gehör findet.

Quellen: dpa, Zeit Online

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