Bei einer Demonstration in Hannover am Samstag, den 10. November 2024, kam es zu antisemitischen Äußerungen, die polizeiliche Ermittlungen nach sich ziehen. Wie die Polizei auf der Plattform X mitteilte, reagierten die Einsatzkräfte umgehend auf die antisemitischen Rufe eines Redners und wiesen ihn darauf hin, derartige Äußerungen zu unterlassen. Der Redebeitrag wird nun rechtlich geprüft. Die Zeit berichtete in ihrer Onlineausgabe (https://www.zeit.de/news/2024-11/10/antisemitische-rufe-bei-demo-in-hannover-ermittlungen) ebenfalls über den Vorfall und zitierte einen Polizeisprecher, der betonte, dass die Polizei "auf dem Auge nicht blind" sei, entgegen anderslautender Kommentare in sozialen Medien.
Im Netz kursierende Videos, die Szenen der Demonstration zeigen sollen, dokumentieren die Äußerungen des Redners. Darin soll er sich positiv über Angriffe auf Israelis in Amsterdam geäußert haben. Wie die Zeit berichtet, soll der Mann die Angriffe auf die israelischen Fans "bejubelt" haben. Die Polizei bestätigte jedoch keinen direkten Zusammenhang zu den Vorfällen in den Niederlanden.
Die Angriffe auf israelische Fußballfans am Rande eines Europa-League-Spiels zwischen Ajax Amsterdam und Maccabi Tel Aviv in der Nacht zum Freitag hatten international für Empörung gesorgt. Laut Behördenangaben machten vorwiegend jugendliche Täter gezielt Jagd auf Israelis.
An der Friedensdemonstration in Hannover nahmen laut Polizeiangaben in der Spitze rund 75 Menschen teil. Es handle sich um eine wiederkehrende Versammlung. Die Polizei betonte gegenüber der Zeit, dass entsprechende Äußerungen wie die des Mannes im Gespräch mit der Versammlungsleitung untersagt und das Unterlassen gefordert worden seien. Ermittelt werde wegen des mutmaßlichen Belohnens und der Billigung von Straftaten.
Der Vorfall in Hannover reiht sich ein in eine Reihe von antisemitischen Vorfällen in Deutschland. Auch bei Demonstrationen der "Fridays for Future"-Bewegung kam es in der Vergangenheit bereits zu antisemitischen Äußerungen, wie die Welt (https://www.welt.de/politik/deutschland/article251852740/Hannover-Antisemitische-Parolen-bei-Demonstration-von-Fridays-for-Future.html) berichtete. Die Bekämpfung von Antisemitismus und die Sensibilisierung für dieses Thema bleiben eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat sich in der Vergangenheit wiederholt klar gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus positioniert. In einer Rede, die auf der Webseite der niedersächsischen Staatskanzlei dokumentiert ist (https://www.stk.niedersachsen.de/startseite/der_ministerprasident/aktuelles/rede-von-ministerprasident-bei-bunt-statt-braun-in-hannover-228862.html), betonte er die Bedeutung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Verteidigung der Demokratie.
Quellen:
- Zeit Online: https://www.zeit.de/news/2024-11/10/antisemitische-rufe-bei-demo-in-hannover-ermittlungen - Stern: https://www.stern.de/gesellschaft/regional/niedersachsen-bremen/extremismus--antisemitische-rufe-bei-demo-in-hannover-35214834.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard&utm_term=Extremismus_Antisemitische%252BRufe%252Bbei%252BDemo%252Bin%252BHannover - Welt: https://www.welt.de/politik/deutschland/article251852740/Hannover-Antisemitische-Parolen-bei-Demonstration-von-Fridays-for-Future.html - Niedersächsische Staatskanzlei: https://www.stk.niedersachsen.de/startseite/der_ministerprasident/aktuelles/rede-von-ministerprasident-bei-bunt-statt-braun-in-hannover-228862.html - Hannoversche Allgemeine Zeitung: https://www.haz.de/themen/fridays-for-future/ - Deutsch-Israelische Gesellschaft: https://www.deutsch-israelische-gesellschaft.de/dig-news/aktuelle-solidaritaetskundgebungen-mit-israel/ - Instagram: https://www.instagram.com/omasgegenrechts_hannover/p/DB6nAa_onaN/ - Stern Newsticker: https://www.stern.de/news/ ```
