19.10.2024
Ermittlungen im Fokus: Tatortanalyse nach einem mutmaßlichen Anschlag in München

Ermittlungen dauern an: Tatortbegehung nach mutmaßlichem Terroranschlag

Drei Tage nach dem mutmaßlichen Terroranschlag in München haben sich Ermittler zu einer umfassenden Tatortbegehung getroffen. Der Fokus lag auf dem Gebiet zwischen dem israelischen Generalkonsulat und dem NS-Dokumentationszentrum. Laut einem Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) Bayern war es für die Beamten von entscheidender Bedeutung, sich vor Ort ein Bild zu machen, anstatt sich ausschließlich auf schriftliche Ermittlungsberichte zu verlassen. An dieser Begehung waren neben dem LKA auch das Polizeipräsidium München sowie weitere Behörden beteiligt.

Am Tatort wurden zahlreiche Einschussstellen festgestellt, die auf die Schüsse des mutmaßlichen Täters hinweisen. Die Ermittler erhoffen sich durch die Begehung weitere Erkenntnisse, die zur Aufklärung des Vorfalls beitragen könnten. Insbesondere das Handy des 18-jährigen Schützen, der aus Österreich stammt, steht im Mittelpunkt der Ermittlungen. Das Gerät wurde während des Schusswechsels am Donnerstag beschädigt, konnte jedoch wiederhergestellt werden. Die Ermittler erhoffen sich von dem Handy Aufschluss über das Motiv des Täters, mögliche Komplizen und Informationen darüber, wie der junge Mann möglicherweise radikalisiert wurde.

Die Sonderkommission (Soko) Karolinenplatz, die eigens für diesen Fall eingerichtet wurde, besteht aus nahezu 100 Beamten. In die Ermittlungen sind auch Kräfte der Operativen Fallanalyse involviert, die sich insbesondere mit der Motivlage des Täters beschäftigen. Zudem sind interne Ermittler damit beauftragt, die Rechtmäßigkeit des Schusswaffengebrauchs durch die Polizeibeamten zu überprüfen.

Der 18-Jährige soll mit einem Schweizer Wehrmachtskarabiner insgesamt neun Schüsse abgegeben haben. Zunächst zielte er auf Gebäude, darunter das NS-Dokumentationszentrum und das angrenzende israelische Generalkonsulat. Später schoss er offenbar auch auf Polizeibeamte. Diese erwiderten das Feuer und schossen den Angreifer nieder, der noch am Tatort verstarb. Die Ermittler prüfen derzeit Hinweise auf ein mögliches islamistisches oder antisemitisches Motiv für den Anschlag.

Die Tat ereignete sich am 5. September, einem symbolträchtigen Datum, da es der 52. Jahrestag des Attentats auf die israelische Mannschaft während der Olympischen Spiele in München war. Bei diesem historischen Vorfall wurden mehrere Menschen von palästinensischen Terroristen getötet. Die aktuellen Ermittlungen werfen erneut Fragen zu den Sicherheitsvorkehrungen und der Terrorgefahr in Deutschland auf.

Die Behörden haben bereits angekündigt, dass sie alle notwendigen Schritte unternehmen werden, um die Hintergründe des Anschlags umfassend zu beleuchten. Die Öffentlichkeit wird über die Fortschritte in den Ermittlungen informiert, während die Sicherheitskräfte weiterhin wachsam bleiben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ermittlungen nach dem mutmaßlichen Terroranschlag in München noch in vollem Gange sind. Die Beamten arbeiten intensiv daran, die Motivlage des Täters zu klären und mögliche Netzwerke zu identifizieren, die hinter dem Anschlag stehen könnten. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um Licht in die Geschehnisse zu bringen und die Sicherheit in der Region zu gewährleisten.

Quellen: dpa, Zeit Online

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