19.10.2024
Verstärkte Sicherheitsmaßnahmen am BER aufgrund von Klimaprotesten

Störaktion: Bundespolizei verstärkt am BER Schutz vor etwaigen Störern

Nach den jüngsten Störaktionen von Klimaaktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ an verschiedenen deutschen Flughäfen hat die Bundespolizei entschieden, die Sicherheitsmaßnahmen am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) zu verstärken. Diese Maßnahmen wurden von der Pressestelle der Bundespolizeidirektion Berlin bestätigt, jedoch wurden aus einsatztaktischen Gründen keine detaillierten Informationen zu den genauen Maßnahmen veröffentlicht. Ein Sprecher der Bundespolizei erklärte, dass die Behörden nicht möchten, dass potenzielle Täter sich auf die Sicherheitsvorkehrungen einstellen können.

Zusätzlich bestätigte eine Sprecherin des Flughafens, dass die Sicherheitsvorkehrungen rund um das BER-Gelände von allen beteiligten Sicherheitskräften intensiviert wurden. Dies geschieht im Kontext der jüngsten Vorfälle, bei denen Aktivisten das Gelände des Frankfurter Flughafens betreten haben und dadurch den Flugverkehr über mehrere Stunden hinaus gestört haben. Die Störungen hatten auch Auswirkungen auf den Flugverkehr in Berlin, wo mehrere Flüge von und nach Frankfurt gestrichen werden mussten.

Die Aktivisten der „Letzten Generation“ haben sich in der Vergangenheit immer wieder durch solche Aktionen hervorgetan. Bereits am Mittwoch zuvor hatten sie ähnliche Störaktionen am Flughafen Köln/Bonn durchgeführt. Auch an anderen europäischen Flughäfen kam es zu Protesten, die sich gegen die Nutzung klimaschädlicher Brennstoffe richteten. Diese Aktionen sind Teil einer breiteren Bewegung, die einen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen bis 2030 fordert, einschließlich Kerosin, Benzin, Diesel, Kohle und Gas. Die Verbrennung dieser Stoffe trägt erheblich zum Anstieg von Kohlendioxid in der Atmosphäre und damit zur globalen Erwärmung bei.

Sicherheitsvorkehrungen am BER

In Reaktion auf die Proteste haben die Verantwortlichen am BER erläutert, dass die bestehenden Sicherheitsmaßnahmen bereits weit über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Die Sprecherin des Flughafens wies auf einen Sicherheitszaun hin, der eine Länge von fast 30 Kilometern aufweist. Darüber hinaus gibt es regelmäßige Patrouillen von Bundes- und Landespolizei sowie von der Flughafensicherheit. Diese Streifen sind mit moderner Sensor- und Videotechnik ausgestattet, um potenzielle Eindringlinge frühzeitig zu identifizieren und abzuwehren.

Die Sicherheitsmaßnahmen am BER werden kontinuierlich überprüft und weiterentwickelt, um den sich verändernden Bedrohungen gerecht zu werden. Trotz dieser umfassenden Sicherheitsvorkehrungen betonte die Sprecherin, dass letztendlich kein Flughafen absolute Sicherheit garantieren kann. Es besteht immer das Risiko von Störungen, insbesondere durch engagierte Aktivisten, die auf die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen aufmerksam machen wollen.

Reaktionen und politische Debatten

Die jüngsten Aktionen der „Letzten Generation“ haben nicht nur die Sicherheitskräfte in Alarmbereitschaft versetzt, sondern auch eine politische Debatte über die Notwendigkeit verschärfter Sicherheitsvorkehrungen und strengerer Strafen angestoßen. Politiker verschiedener Parteien haben sich zu den Aktionen geäußert und teils scharfe Kritik an den Protestformen geübt, während andere die zugrunde liegenden Anliegen unterstützen.

Die Forderungen nach einem schnelleren Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und einer effektiveren Klimapolitik sind in der öffentlichen Diskussion laut, doch die Methoden, mit denen diese Ziele verfolgt werden, werden oft als problematisch angesehen. Die Bundesregierung steht daher unter Druck, Lösungen zu finden, die sowohl den Klimaschutz voranbringen als auch die öffentliche Ordnung und Sicherheit gewährleisten.

Ausblick auf zukünftige Maßnahmen

In Anbetracht der aktuellen Situation am BER und der Möglichkeit weiterer Störaktionen wird erwartet, dass die Bundespolizei und die Flughafenbetreiber ihre Strategien weiter anpassen werden. Es könnte zu verstärkten Kontrollen, einer erhöhten Präsenz von Sicherheitskräften und möglicherweise auch zu technischen Innovationen kommen, die darauf abzielen, die Sicherheit am Flughafen zu erhöhen.

Die Debatte über den Klimaschutz und die Rolle von Protesten in diesem Kontext wird voraussichtlich auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen. Die Auseinandersetzungen über die besten Wege, um auf die Dringlichkeit des Themas aufmerksam zu machen, während gleichzeitig die Sicherheit und der reibungslose Ablauf des Flugverkehrs gewährleistet werden, sind noch lange nicht abgeschlossen.

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