19.10.2024
Erwartungen der Landwirte an die Politik beim Landesbauerntag

Landwirtschaft: Erwartungen an Landesregierung beim Landesbauerntag

Die schleswig-holsteinischen Landwirte blicken mit Spannung auf den bevorstehenden Landesbauerntag, der am Freitag in Rendsburg stattfinden wird. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) wird erwartet, und die Landwirte haben hohe Erwartungen an seinen Auftritt. In den letzten Monaten hat die Landesregierung immer wieder ihre Unterstützung für die Landwirtschaft betont, doch nun verlangen die Landwirte konkrete Maßnahmen und Lösungen für ihre drängenden Probleme.

Der Präsident des Landesbauernverbands, Klaus-Peter Lucht, hat bereits im Vorfeld des Events klare Forderungen formuliert. In einem Gespräch mit Günther im März hatte Lucht betont, dass es an der Zeit sei, konkrete Aussagen zu treffen. Die Landwirte erwarten, dass die Landesregierung ihnen mehr Freiräume gewährt und damit den Respekt für ihre Arbeit in Schleswig-Holstein zum Ausdruck bringt. Lucht bezeichnete die bevorstehende Ansprache des Ministerpräsidenten als „Stunde der Wahrheit“ und forderte Kompromissbereitschaft seitens der Politik.

Die Herausforderungen, vor denen die Landwirte stehen, sind vielfältig. Neben den Auswirkungen des Klimawandels, der sich in extremen Wetterbedingungen und Ernteausfällen äußert, sehen sich die Landwirte auch mit steigenden Kosten für Betriebsmittel, wie Dünger und Futter, konfrontiert. Diese Faktoren haben nicht nur die Ernteerträge beeinflusst, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität vieler Betriebe gefährdet. Die Landwirte fordern daher von der Landesregierung nicht nur Verständnis, sondern auch konkrete Unterstützung.

Ein zentrales Anliegen der Landwirte ist der Bürokratieabbau. Viele Landwirte klagen über die Vielzahl an Vorschriften und Auflagen, die ihre Arbeit erschweren. Lucht hat betont, dass die Politik die Vorschläge der Landwirte ernst nehmen und die Bürokratie reduzieren müsse. Dies sei entscheidend, um die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu sichern und die Landwirtschaft in Schleswig-Holstein zukunftsfähig zu gestalten.

Zusätzlich zu den bürokratischen Hürden fordern die Landwirte auch eine Strategie für synthetische Treibstoffe. Angesichts der Diskussionen über die Reduzierung von Agrardiesel-Subventionen sehen sie die Notwendigkeit, alternative Kraftstoffe bereitzustellen, um die Betriebskosten zu senken und umweltfreundlicher zu wirtschaften. Lucht wies darauf hin, dass die Politik hier gefordert sei, klare Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Landwirte in Zukunft auf alternative Antriebstechnologien umsteigen können.

Die Agrarmesse Norla, die zeitgleich mit dem Landesbauerntag stattfindet, bietet eine Plattform für den Austausch zwischen Landwirten, Politikern und der Industrie. Hier können die Landwirte ihre Anliegen direkt an die politischen Entscheidungsträger herantragen und auf die Herausforderungen hinweisen, mit denen sie konfrontiert sind. Lucht betonte die Bedeutung solcher Veranstaltungen, um die Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren zu fördern und um Lösungen zu erarbeiten.

Die Landwirte in Schleswig-Holstein sind sich einig, dass die Unterstützung der Landesregierung entscheidend für ihre Zukunft ist. Sie hoffen, dass der Ministerpräsident beim Landesbauerntag nicht nur leere Versprechungen macht, sondern konkrete Maßnahmen ankündigt, die ihnen helfen, ihre Betriebe nachhaltig zu führen und die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.

Insgesamt zeigt sich, dass die schleswig-holsteinische Landwirtschaft vor großen Herausforderungen steht, die nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Politik bewältigt werden können. Die Erwartungen an die Landesregierung sind hoch, und die Landwirte hoffen auf einen konstruktiven Dialog, der zu greifbaren Ergebnissen führt.

Die kommenden Tage werden zeigen, ob die Landesregierung den Erwartungen der Landwirte gerecht werden kann und welche konkreten Schritte unternommen werden, um die Situation in der Landwirtschaft zu verbessern.

Quellen: Zeit Online, Süddeutsche Zeitung, NDR

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