28.11.2024
EU-Batterieindustrie Deutsch-Französisch-Schwedische Initiative für bessere Rahmenbedingungen

Schweden drängt auf verbesserte Bedingungen für die europäische Batterieindustrie

Schweden plädiert für eine Stärkung der Batterieproduktion in Europa und kritisiert die aktuellen Rahmenbedingungen. Die schwedische Vize-Regierungschefin und Industrieministerin Ebba Busch äußerte sich laut dpa am Rande eines EU-Ministertreffens in Brüssel besorgt über die derzeitige Situation. Sie bemängelte die überbordende und komplexe Regulierung, die die europäische Wettbewerbsfähigkeit gefährde. "Wir ertränken die europäische Wettbewerbsfähigkeit […] nicht nur in einer Vielzahl von Vorschriften, sondern auch in Vorschriften, die ein Labyrinth sind", wird Busch von der dpa zitiert.

Deutschland und Frankreich unterstützen Schwedens Forderung nach besseren Bedingungen für die europäische Batterieproduktion und drängen gemeinsam mit Schweden die EU-Kommission zum Handeln. Staatssekretär Bernhard Kluttig, der deutsche Vertreter bei dem Treffen, unterstrich laut dpa die Bedeutung einer robusten Batterieindustrie für die deutsche Automobilbranche. Besonders wichtig sei die Unterstützung bereits etablierter Unternehmen beim Ausbau ihrer Produktionskapazitäten. Busch argumentierte, der europäische Batteriesektor müsse "fliegen" lernen, um im globalen Wettbewerb mit den USA und Asien mithalten zu können. Die europäische Wirtschaft werde, so Busch laut dpa, zwischen den "amerikanischen Freunden" und einer "unfairen asiatischen Konkurrenz" zerrieben.

Dieser Vorstoß Schwedens steht im Kontext der aktuellen Schwierigkeiten des schwedischen Batterieherstellers Northvolt. Das Unternehmen, das als große Hoffnung der europäischen Automobilindustrie galt, hat in den USA ein Restrukturierungsverfahren nach "Chapter 11" eingeleitet. Dpa zufolge ist auch eine Northvolt-Fabrik in Heide, Schleswig-Holstein, geplant. Northvolt betont jedoch, dass die deutsche Tochtergesellschaft unabhängig finanziert ist und von dem Verfahren in den USA nicht beeinträchtigt wird. Wie die ZEIT berichtet, ist Northvolt-Chef Peter Carlsson zurückgetreten.

Die Diskussion um die Stärkung der EU-Batterieindustrie spielt sich in einem komplexen Umfeld ab. Die europäische Automobilindustrie steht vor großen Umbrüchen, wie dem Übergang zur Elektromobilität und dem wachsenden Wettbewerbsdruck aus Asien und den USA. Die EU-Kommission sucht nach Möglichkeiten, die europäische Batterieproduktion zu fördern und die Abhängigkeit von ausländischen Herstellern zu verringern.

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