In Berlin-Schöneweide muss sich ein 27-jähriger Autofahrer wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung vor dem Amtsgericht Tiergarten verantworten. Im August 2022 verursachte er einen Unfall, bei dem zwei Menschen starben und zwei weitere verletzt wurden. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, soll der Angeklagte beim Spurwechsel ein Mopedauto übersehen haben. Das Leichtkraftfahrzeug prallte daraufhin gegen einen Ampelmast. Der 62-jährige Fahrer und seine 84-jährige Beifahrerin verstarben noch am Unfallort. Zwei Fußgänger, die an einer Ampel warteten, wurden durch umherfliegende Teile verletzt.
Der Angeklagte äußerte laut ZEIT sein Bedauern und gab an, sich nicht mehr genau an den Unfallhergang erinnern zu können. Er sei auf dem Weg zur Arbeit gewesen und der Unfall habe ihn selbst schwer getroffen.
Ein 70-jähriger Zeuge schilderte vor Gericht, der Angeklagte habe auf der mehrspurigen Schnellerstraße von der rechten auf die mittlere Spur wechseln wollen. Gleichzeitig wechselte ein anderes Fahrzeug von der linken auf die mittlere Spur. "Beide Autofahrer haben sich wohl erschrocken und zogen sofort zurück, dabei kam es zu dem Anstoß", so der Zeuge. Ein weiterer, 72-jähriger Zeuge berichtete, wie das Mopedauto plötzlich auf ihn und seine Frau zukam, als sie an der Fußgängerampel standen. Seine Frau stürzte und er selbst erlitt eine Beinverletzung. Mopedautos sind Leichtkraftfahrzeuge mit vier Rädern, ein bis zwei Sitzplätzen und einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h.
Der Prozess wird am 5. Dezember fortgesetzt.
Immer wieder sorgen Verkehrsunfälle mit Todesfolge für Diskussionen. Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) berichtete beispielsweise über einen Fall in Wismar, bei dem ein Prozess wegen eines Raserunfalls mit zwei Toten platzte, weil ein Gutachter kurzfristig erkrankt war. Auch stern.de berichtete über einen tödlichen Unfall auf der A8, dessen Hintergründe zunächst unklar waren. In Hofheim wurde ein Autofahrer nach einem tödlichen Unfall auf der A66 lediglich verwarnt, nachdem er beim Überholen einen Fehler gemacht hatte, der zum Tod einer 71-jährigen Autofahrerin führte, wie die Hessenschau berichtete. Die Lübecker Nachrichten berichteten über einen Fall, in dem ein 43-jähriger Autofahrer vor Gericht stand, nachdem er einen Unfall auf der A1 verursacht hatte, bei dem zwei Menschen starben. Die Morgenpost berichtete über einen Fall in Stuttgart, bei dem ein 20-jähriger Raser vor Gericht stand, nachdem er mit einem gemieteten Sportwagen einen Unfall mit zwei Todesopfern verursacht hatte. Im Artikel wurde die Frage diskutiert, ob der Fahrer des Mordes schuldig ist.