Das Staatstheater Kassel arbeitet eng mit der Universität Kassel zusammen, um seine Umweltbelastung zu reduzieren. Wie Zeit, Süddeutsche Zeitung und Stern am 28. November 2024 berichteten, analysierten Studierende im Rahmen eines zweijährigen Projektstudiums „Solarcampus“ den Energieverbrauch des aus den 1950er Jahren stammenden Theatergebäudes und deckten dabei Schwachstellen und Einsparpotenziale auf.
Ein Fokus der Untersuchung lag auf der Ermittlung der größten Energieverbraucher. Professor Klaus Vajen von der Universität Kassel betonte den hohen Wärmeverlust durch die Warmwasserzirkulation, der viermal so hoch wie der eigentliche Warmwasserbedarf sei. Dank der Messungen der Studierenden konnten, so Julian Firges, Energieeffizienz-Ingenieur des Staatstheaters, Fehler in der Steuerung von Pumpen und Lüftungsanlagen identifiziert und behoben werden. Auch bei den Klimaanlagen wurden erhebliche Energieverluste festgestellt und anschließend reduziert. (Stern, 28. November 2024)
Die Ergebnisse der Kooperation führten zu konkreten Energiesparmaßnahmen. Das Staatstheater konnte seit Projektbeginn mehrere hundert Megawattstunden Energie einsparen, was dem Jahresverbrauch von rund 100 Haushalten entspricht. Zusätzlich wurden 38 neue Projekte zur weiteren Optimierung der Energieeffizienz initiiert. Zur Umsetzung dieser Maßnahmen stellte das Staatstheater im April Julian Firges ein, wie die Allgemeine Zeitung am 28. November 2024 berichtete.
Neben dem Gebäude selbst trägt auch die An- und Abreise des Publikums maßgeblich zur Klimabilanz eines Theaters bei. Laut Staatstheater Kassel und verschiedenen Studien stellt dieser Faktor den größten Anteil der Gesamtemissionen dar. Um hier Verbesserungen zu erreichen, führten Studierende eine Mobilitätsstudie mit über 1000 befragten Theaterbesuchern durch. Ziel ist die Entwicklung eines klimafreundlichen Mobilitätskonzepts für die ab Herbst 2025 genutzte Opern-Ersatzspielstätte. Das Staatstheater Kassel informiert auf seiner Webseite über die Klimaprojekte und die Zusammenarbeit mit der Universität.
Die Bestrebungen für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit werden vom theaterinternen Klimarat, einer Mitarbeiterinitiative, und der Theaterleitung unterstützt. Bereits seit 2022 wurden diverse Maßnahmen, von Temperaturabsenkungen bis zur Reduzierung des Papierverbrauchs, umgesetzt, die zu deutlichen Kosteneinsparungen führten.
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