Die Klimakonferenz COP29 in Baku endete mit einem mageren Ergebnis, das von der deutschen Bundesregierung als enttäuschend bewertet wurde, wie die F.A.Z. berichtet. Sowohl Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) als auch Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) äußerten Kritik an den erzielten Fortschritten. Ein zentrales Thema der Konferenz war der Handel mit CO2-Zertifikaten, der laut Expertenmeinungen das Potenzial hat, erhebliche Finanzmittel in Klimaschutzmaßnahmen zu lenken.
Konkret bedeutet "Klimaschutz kaufen" die Finanzierung von Klimaschutzprojekten durch den Erwerb von CO2-Zertifikaten. Anbieter wie First Climate erklären, dass Unternehmen mit dem Kauf dieser Zertifikate Projekte unterstützen, die entweder CO2-Emissionen verringern oder CO2 aus der Atmosphäre absorbieren. Beispiele für solche Projekte sind Aufforstung, der Bau von Anlagen für erneuerbare Energien oder Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz.
Die Bundesregierung sieht den Emissionshandel als wichtiges klimapolitisches Instrument. Wie auf ihrer Webseite erläutert, wird der europäische Emissionshandel ab 2027 auf die Sektoren Gebäude und Verkehr ausgeweitet, um Anreize für klimafreundliches Wirtschaften zu schaffen. Die daraus resultierenden Einnahmen fließen in den Klima- und Transformationsfonds (KTF) und dienen der Finanzierung von Klimaschutz und Transformationsprozessen.
Der Bedarf an privaten Investitionen im Klimaschutz ist immens. Die Tagesschau berichtet, dass Milliardenbeträge für die Energiewende benötigt werden, insbesondere kleinere Unternehmen jedoch Schwierigkeiten haben, Kredite für Klimaschutzmaßnahmen zu erhalten. Daher wird die Beteiligung privater Investoren als entscheidend angesehen, um die Finanzierungslücke zu schließen.
Eine weitere Möglichkeit, sich am Klimaschutz zu beteiligen, bietet die Klima-Kollekte mit ihrem "KlimaPlusBeitrag". Dabei handelt es sich um eine Spende, die in zertifizierte Klimaschutzprojekte investiert wird. Die Klima-Kollekte legt Wert auf Klimagerechtigkeit und Transparenz und verwendet den Begriff "Klimaschutz-Beitrag" anstelle von "CO2-Kompensation".
Der Klimaschutzplan 2050 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) definiert die langfristigen Klimaschutzziele der Bundesregierung. Der Plan sieht unter anderem vor, dass die Stromversorgung zukünftig nahezu vollständig aus erneuerbaren Energien gedeckt wird. Auch für den Gebäudesektor sind ambitionierte Ziele formuliert, beispielsweise die Reduktion des Primärenergiebedarfs um 80 Prozent gegenüber 2008.
Auch im privaten Bereich kann jeder Einzelne zum Klimaschutz beitragen. Der NABU bietet zahlreiche Tipps für energiesparendes Verhalten im Alltag und damit zur Reduzierung von CO2-Emissionen. Dazu gehören unter anderem der Kauf regionaler Produkte, die Verwendung von Mehrwegflaschen, energiesparendes Kochen und Duschen statt Baden.
Der Weg zu einem klimaneutralen Deutschland ist anspruchsvoll und erfordert gemeinsame Anstrengungen. Der Handel mit CO2-Zertifikaten, staatliche Förderprogramme und private Investitionen sind wichtige Instrumente zur Mobilisierung der benötigten finanziellen Mittel. Gleichzeitig kann jeder Einzelne durch bewusstes Handeln im Alltag einen wertvollen Beitrag leisten.