Der Widerstand der Landwirte gegen das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem Mercosur-Block verstärkt sich. Wie die Zeit (02.12.2024) berichtet, planen Landwirte im Südwesten Deutschlands Protestaktionen, einschließlich einer Blockade der Europabrücke bei Kehl. Der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband befürchtet den Import von Agrarprodukten, die unter in der EU nicht zulässigen Bedingungen produziert wurden. Weitere Aktionen sind im Schwarzwald und am Bodensee geplant. Die Stadt Kehl rechnet mit etwa 150 Demonstranten und 100 Traktoren und kündigte die Sperrung der Europabrücke von 14 Uhr bis zum Abend an. Autofahrer müssen Umleitungen nutzen, die Tramverbindung nach Straßburg bleibt jedoch bestehen. Bereits Mitte November gab es Bauernproteste im Elsass, bei denen die französische Seite der Europabrücke zeitweise gesperrt war.
Das Mercosur-Abkommen soll eine der größten Freihandelszonen der Welt mit über 700 Millionen Einwohnern schaffen. Durch den Abbau von Zöllen soll der Handel gefördert werden. Auch die Süddeutsche Zeitung (02.12.2024) berichtete über die geplanten Proteste und die damit verbundenen Verkehrsbehinderungen. Der SWR (01.12.2024) informierte ebenfalls über die bevorstehenden Demonstrationen in Kehl und die Sperrung der Europabrücke.
Die Proteste sind nicht auf Deutschland beschränkt. Wie die taz (18.11.2024) berichtete, protestieren auch französische Landwirte gegen das Abkommen. Sie befürchten die Schädigung der französischen Landwirtschaft durch unfaire Wettbewerbsbedingungen. In 80 Départements sind Aktionen geplant. Die Tagesschau (26.11.2024) berichtete ebenfalls über die Proteste in Frankreich und die dortige Kritik am Abkommen. Die Landwirte sehen ihre Existenz bedroht und kritisieren die ihrer Ansicht nach unzureichende Berücksichtigung des Pariser Klimaabkommens und der unterschiedlichen Produktionsstandards.
agrarheute (20.11.2024) berichtete über Bauernproteste in Frankreich und Großbritannien. Während sich die französischen Landwirte gegen das Mercosur-Abkommen richten, wenden sich die britischen Bauern gegen die sogenannte „Traktorsteuer“, eine Änderung der Erbschaftssteuer, die von den Landwirten als existenzbedrohend für Familienbetriebe angesehen wird. Das Tageblatt (20.11.2024) berichtete ebenfalls über die Proteste in Frankreich, die dortigen Straßenblockaden und Aktionen vor Regierungsgebäuden.
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