In Deutschland ist der Fachkräftemangel ein zentrales Thema, das viele Unternehmen vor große Herausforderungen stellt. Besonders in Sachsen wird dieser Mangel zunehmend spürbar, weshalb immer mehr Landkreise und kreisfreie Städte gezielte Maßnahmen ergreifen, um Fachkräfte zu gewinnen und zu integrieren. Ein Beispiel hierfür ist die Eröffnung des zehnten Welcome Centers im Freistaat, das in Zittau seinen Standort gefunden hat. Diese Einrichtungen spielen eine entscheidende Rolle für die berufliche Integration von Zuzüglern und bieten sowohl Unterstützung für neue Bewohner als auch für Arbeitgeber.
Das sächsische Zentrum für Fachkräftesicherung und Gute Arbeit (ZEFAS) hebt hervor, dass Welcome Center wichtige Anlaufstellen sind, die Informationen und Hilfestellungen bereitstellen, um den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Der Landkreis Meißen hat beispielsweise eine Welcome App eingeführt, die den Neuankömmlingen hilft, sich besser zurechtzufinden und die benötigten Informationen schnell zu finden.
Der Görlitzer Landrat Stephan Meyer (CDU) betonte bei der Eröffnung des Welcome Centers in Zittau, dass die Einrichtung nicht nur Unterstützung beim Ankommen bietet, sondern auch ein Umfeld schafft, in dem neue Bewohner langfristig bleiben und sich wohlfühlen können. Das Welcome Center fungiert als „Willkommenslotse“ und unterstützt bei verschiedenen Anliegen, darunter:
- Wohnungssuche - Arbeitssuche - Kita-Platzsuche - Freizeitangeboten - Integrations- und Sprachkursen - Behördlichen AngelegenheitenDiese umfassenden Dienstleistungen sind besonders wichtig, da der Landkreis Görlitz im Osten Sachsens besonders stark vom Fachkräftemangel betroffen ist. Im Jahr 2022 blieben offene Stellen im Durchschnitt 199 Tage unbesetzt, während es bundesweit 144 Tage waren. Diese Tendenz zeigt, dass der Bedarf an Fachkräften weiter steigt.
Zusätzlich zu den Welcome Centern gibt es in Sachsen auch Pilotprojekte, die gezielt auf die Ausbildung und Integration internationaler Fachkräfte abzielen. Ein Beispiel ist das Welcome-Team in Görlitz, das Unternehmen bei der Akquise von ausländischen Fachkräften unterstützt. Diese Stadt, die an der Grenze zu Polen und Tschechien liegt, beherbergt mehrere international ausgerichtete Firmen und Institutionen.
Ein weiteres bemerkenswertes Projekt ist die Ausbildung internationaler Pflegekräfte am Städtischen Klinikum in Görlitz, das in diesem Jahr gestartet wurde. Das Krankenhaus beschäftigt bereits Mitarbeiter aus 27 verschiedenen Nationen und zeigt damit, wie wichtig die internationale Zusammenarbeit im Gesundheitssektor ist. Der Anlagenbauer Skan, der sich am ehemaligen Kraftwerksstandort Hagenwerder niedergelassen hat, beschäftigt derzeit mehr als 320 Menschen aus elf Nationen.
Die Welcome Center sind nicht nur für die Zuwanderer von Bedeutung, sondern auch für die regionalen Unternehmen, die auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen sind. Diese Einrichtungen bieten eine zentrale Anlaufstelle, die es den Unternehmen erleichtert, geeignete Kandidaten zu finden und diese in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die enge Zusammenarbeit zwischen den Welcome Centern und den lokalen Unternehmen ist entscheidend, um die Herausforderungen des Fachkräftemangels anzugehen.
Insgesamt ist die Eröffnung weiterer Welcome Center in Sachsen ein Schritt in die richtige Richtung, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen und eine Willkommenskultur zu fördern. Die Unterstützung für Zuzügler und die enge Zusammenarbeit mit den Unternehmen sind wesentliche Faktoren, um die Integration zu erleichtern und die Attraktivität der Region für internationale Fachkräfte zu erhöhen.
Die Maßnahmen in Sachsen sind Teil einer breiteren Strategie, die auch in anderen Bundesländern umgesetzt wird, um den Fachkräftemangel zu adressieren. Die Schaffung von Welcome Centern und die Förderung von Integrationsprojekten sind zentrale Elemente dieser Strategie, die darauf abzielt, Deutschland als attraktiven Standort für internationale Fachkräfte zu positionieren.
Die Entwicklungen in Sachsen zeigen, dass es möglich ist, durch gezielte Maßnahmen und die Schaffung von Anlaufstellen die Integration von Fachkräften aus dem Ausland zu fördern und somit einen wertvollen Beitrag zur Sicherung des Arbeitsmarktes zu leisten.
Quelle: dpa Sachsen, ZEFAS
