19.10.2024
Fatmata Binta: Die Botschafterin der afrikanischen Küche und Kultur
Afrikas bekannteste Köchin Fatmata Binta

Afrikas bekannteste Köchin Fatmata Binta: „New Nordic ist vorbei, es ist Zeit für Afrika!“

Fatmata Binta, die sich als „moderne Nomadenköchin“ einen Namen gemacht hat, ist eine der bekanntesten kulinarischen Persönlichkeiten Afrikas. Ihre Wurzeln liegen in Sierra Leone, und sie gehört dem Nomadenstamm der Fulani an. Mit ihrem einzigartigen Konzept „Dine on a Mat“ hat sie nicht nur die afrikanische Küche auf die internationale Bühne gebracht, sondern auch die Kultur und Traditionen ihres Volkes in den Vordergrund gerückt. Kürzlich wurde sie als erste afrikanische Köchin mit dem renommierten Basque Culinary World Prize ausgezeichnet, was ihre Bemühungen um die Wiederbelebung des uralten Getreides Fonio und ihre Stiftung, die Fulani Kitchen Foundation, würdigt.

Die Rolle des Essens in der Fulani-Kultur

Die Fulani sind das größte Nomadenvolk der Welt, und ihr Lebensstil ist stark mit der Rinderzucht verbunden. Binta erklärt, dass das Essen eine zentrale Rolle in ihrer Kultur spielt. „Ein großer Teil unserer Ernährung dreht sich um die Rinderzucht“, sagt sie. „Wir sind ein sehr nachhaltiges Volk, weil wir immer darüber nachdenken, wie wir noch weniger verbrauchen können. Unsere Küche verwendet oft sonnengetrocknete Zutaten, die wir leicht transportieren können, während wir von Ort zu Ort ziehen.“

Die Gerichte der Fulani bestehen häufig aus einer Mischung aus getrocknetem und frischem Gemüse sowie Milchprodukten, die aus ihren Rindern gewonnen werden. „Es gibt ein Missverständnis, dass wir viel Fleisch essen, weil wir Viehzüchter sind. Tatsächlich sind wir Händler und verkaufen unser Vieh meistens, anstatt es zu schlachten“, fügt sie hinzu.

Einfluss der Kindheit auf den Kochstil

Bintas Kindheit hat einen tiefgreifenden Einfluss auf ihren Kochstil gehabt. Obwohl sie in der Stadt geboren wurde, verbrachte sie die Ferien oft im Dorf bei ihrer Großmutter, wo sie die Kunst des Kochens von Grund auf lernte. „Diese Erfahrungen lehrten mich, wie wichtig die Verbundenheit mit der Gemeinschaft und der traditionelle Umgang mit Lebensmitteln sind“, erklärt sie. „Essen ist für uns nicht nur Nahrung, sondern ein großes Fest.“

Der Weg zur Kochkunst

Obwohl Binta zunächst Internationale Beziehungen studierte, entdeckte sie während ihres Aufenthalts in Spanien ihre Liebe zum Kochen. „Ich hatte einen Aha-Moment, als ich die Möglichkeit hatte, meine Kochkünste zu testen, indem ich Gerichte für meine Kommilitonen zubereitete“, erzählt sie. „Die positiven Rückmeldungen ermutigten mich, meine Leidenschaft für das Kochen weiterzuverfolgen.“

Erhalt der afrikanischen Kultur durch Essen

Für Binta geht es beim Kochen nicht nur um die Zubereitung von Speisen, sondern auch um das Erzählen von Geschichten. „Jedes Gericht, das ich koche, trägt die Geschichte meiner Kultur in sich“, sagt sie. „Ich möchte, dass die Menschen verstehen, dass Essen eine Verbindung zu unseren Wurzeln und Traditionen darstellt.“

Die Zukunft der afrikanischen Küche

Mit ihrem Engagement und ihrer Leidenschaft strebt Binta danach, die afrikanische Küche in der globalen Gastronomieszene zu etablieren. „New Nordic Cuisine ist vorbei, es ist Zeit für Afrika!“, betont sie. „Die Welt sollte die Vielfalt und den Reichtum der afrikanischen Küche erkennen und schätzen.“

Pläne für die Zukunft

Binta hat große Pläne für die Zukunft. Ihr Ziel ist es, die Fulani-Küche weiter zu verbreiten und das Bewusstsein für die Bedeutung nachhaltiger Praktiken in der Gastronomie zu schärfen. „Ich möchte Workshops anbieten, um Menschen die Techniken und Zutaten näherzubringen, die wir in unserer traditionellen Küche verwenden“, erklärt sie. „Es liegt an uns, die nächste Generation von Köchen zu inspirieren und ihnen zu zeigen, wie wichtig es ist, unsere kulturellen Wurzeln zu bewahren.“

Fazit

Fatmata Binta ist nicht nur eine talentierte Köchin, sondern auch eine Botschafterin ihrer Kultur und Tradition. Mit ihrem Ansatz, Geschichten durch Essen zu erzählen, und ihrem Engagement für Nachhaltigkeit hat sie sich als eine der einflussreichsten Stimmen der zeitgenössischen afrikanischen Gastronomie etabliert. Ihre Reise ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Essen Brücken zwischen Kulturen schlagen und das Bewusstsein für die Vielfalt globaler Küchen fördern kann.

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