Im Jahr 2024, einem Jahr zahlreicher historischer Jubiläen, darunter 75 Jahre Bundesrepublik Deutschland und Grundgesetz, feierte auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) ihr 75-jähriges Bestehen, wie Gerald Braunberger in der F.A.Z. vom 7. Dezember 2024 berichtet. Schon in ihrer ersten Ausgabe 1949 bekräftigte die F.A.Z. ihr Engagement für die Freiheit als „das kostbarste aller irdischen Güter“, ein Anspruch, der laut Braunberger auch heute noch unvermindert gilt.
Von Anfang an verstand sich die F.A.Z. als Verfechterin der Freiheit und der von Ludwig Erhard propagierten Sozialen Marktwirtschaft. Braunberger beschreibt, wie die Wirtschaftsredaktion der F.A.Z. Erhards wirtschaftspolitischen Kurs publizistisch begleitete, wenngleich auch kritisch. Die enge Verbindung von Wirtschaftswissenschaft und Journalismus wurde durch die Zusammenarbeit mit Persönlichkeiten wie Erich Welter, Gründungsherausgeber der F.A.Z. und gleichzeitig Leiter eines Instituts für Wirtschaftspolitik an der Universität Mainz, und Jürgen Eick, Welters Nachfolger und Träger des Ludwig-Erhard-Preises (1977), deutlich.
Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterstrich die Bedeutung der Freiheit in seiner Rede zur Eröffnung des F.A.Z.-Kongresses am 26. April 2024 (veröffentlicht im Bulletin der Bundesregierung). Er zitierte die F.A.Z.-Herausgeber von 1949, die ein „lebendiges Gefühl für Freiheit“ entfachen wollten, und betonte die fortwährende Notwendigkeit, Freiheit und Demokratie zu verteidigen.
Wie Gerald Braunberger auf republic.de ausführt, sieht sich die F.A.Z. in der Tradition der Frankfurter Zeitung, die sich bereits im Kaiserreich für liberale Werte und Demokratie engagierte. Die Zeitung habe stets Verantwortung übernommen und auch unbequeme Positionen vertreten, zum Beispiel in der Kartelldebatte der 1950er Jahre. Dieses verantwortungsvolle Handeln sei gerade in Zeiten großer Unsicherheit unerlässlich.
F.A.Z.-Herausgeber Carsten Knop betonte in einem LinkedIn-Post die Bedeutung eines unabhängigen Journalismus, der das „lebendige Gefühl für Freiheit“ stärkt. Die Stiftungsstruktur der F.A.Z. sichere die Unabhängigkeit des Blattes.
Das 75-jährige Jubiläum wurde mit verschiedenen Aktionen gefeiert, darunter die Verlosung einer Jubiläumstasse über die Vorteilswelt der F.A.Z. Die Webseite der F.A.Z. beleuchtet die Geschichte der Zeitung und ihr Engagement für die Freiheit.
Auch der Film „Das kostbarste aller Güter“ von Michel Hazanavicius, der 2024 in Cannes Premiere feierte, thematisiert, wenn auch indirekt, die Bedeutung der Freiheit. Basierend auf einem Jugendbuch von Jean-Claude Grumberg erzählt der Film die Geschichte einer Familie, die während des Zweiten Weltkriegs nach Auschwitz deportiert wird. Der Vater wirft eines seiner Kinder aus dem Zug in der Hoffnung, es so zu retten. Das Kind wird von einem polnischen Ehepaar gefunden und aufgenommen.
Ein Artikel von journal-frankfurt.de vom 5. September 2014 berichtet über eine Gedenkfeier für den verstorbenen F.A.Z.-Herausgeber Frank Schirrmacher. Auch hier wurde an das Engagement der F.A.Z. für die Freiheit erinnert. Schirrmacher habe die Worte der Gründungsväter, die Freiheit zu entfachen, gelebt.
Quellen: