Der Bundestagsabgeordnete Marcus Faber wird die FDP Sachsen-Anhalt als Spitzenkandidat in den Bundestagswahlkampf führen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, setzte sich der 40-Jährige auf einem Parteitag der Liberalen in Burg (Jerichower Land) in einem knappen Rennen gegen den Unternehmer Jan Czekanowski durch (Zeit Online, 07.12.2024). Im zweiten Wahlgang erreichte Faber 57 Stimmen, Czekanowski 53. Im ersten Wahlgang lag Czekanowski noch leicht vorne.
Faber sitzt seit 2017 im Bundestag und ist Vorsitzender des Verteidigungsausschusses. Er bewarb sich um Platz 1 der Landesliste, mit Yana Mark aus Halle als einziger Gegenkandidatin, berichtet der MDR (MDR, 07.12.2024). In seiner Rede vor den Delegierten bekannte sich Faber zur Einhaltung der Schuldenbremse und plädierte für eine gezielte Verwendung von Steuergeldern für Bildung und Infrastruktur. Die Investitionen in die Bundeswehr verteidigte er mit Verweis auf den Krieg in der Ukraine. "Wir werden weiterhin in eine abschreckungsfähige Bundeswehr investieren, solange der Diktator im Kreml den Willen und die Fähigkeit besitzt, seine Nachbarn anzugreifen", wird er von der dpa zitiert (FAZ, 07.12.2024).
Die Borkener Zeitung berichtet von Verzögerungen bei der Listenaufstellung, weil die Anzahl der Stimmzettel anfänglich nicht mit der Anzahl der Delegierten übereinstimmte (Borkener Zeitung, 07.12.2024). Die FDP-Landesvorsitzende Lydia Hüskens habe daraufhin alle Anwesenden gebeten, sich von ihren Plätzen zu erheben, um die Namen einzeln zu kontrollieren.
Trotz aktuell schwacher Umfragewerte sieht Hüskens laut MDR eine positive Stimmung innerhalb der Landespartei. Das Ende der "Ampel-Koalition" werde von vielen Parteimitgliedern als Entlastung empfunden. Die FDP wolle mit dem Schwerpunkt "Entlastung der Unternehmen von staatlichen Kosten" in den Wahlkampf ziehen und sich für Steuersenkungen und Bürokratieabbau stark machen (MDR, 07.12.2024).
Der Bayerische Rundfunk erläutert in einem Beitrag die Bedeutung von Landeslisten bei Bundestagswahlen und geht dabei auf die Besonderheiten im Fall der CSU ein (BR, 07.12.2024). Für die CSU spielen die Listenplätze eine untergeordnete Rolle, da sie traditionell viele Direktmandate erringt.