Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat ihren Leitzins erneut gesenkt, diesmal um 0,25 Prozentpunkte. Der neue Zielkorridor für den Leitzins liegt nun zwischen 4,50 und 4,75 Prozent. Wie die FAZ berichtet, war diese Entscheidung weitgehend erwartet worden (faz.net). Diese Senkung ist die zweite in diesem Jahr und folgt auf eine überraschend starke Senkung um einen halben Prozentpunkt im September. Üblicherweise bewegt die Fed den Leitzins in Schritten von 0,25 Prozentpunkten.
Die Fed begründet ihren Schritt mit der weiterhin soliden Entwicklung der US-Wirtschaft und der sich dem Zwei-Prozent-Ziel nähernden Inflation. Wie die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf die dpa meldet, lag die Inflationsrate im September bei 2,4 Prozent, dem niedrigsten Stand seit Februar 2021 (sueddeutsche.de). Die Märkte preisen bereits eine weitere Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte im Dezember ein, so Jim Caron, Investmentchef bei Morgan Stanley, gegenüber CNBC, wie das Handelsblatt berichtet (handelsblatt.com).
Die Zinsentscheidung fällt in eine Zeit der politischen Unsicherheit nach dem Wahlsieg von Donald Trump. Ökonomen warnen vor möglichen Auswirkungen der Trump-Präsidentschaft auf die Arbeit der Fed. Trump hatte in der Vergangenheit wiederholt die Fed kritisiert und Zinssenkungen gefordert. Es besteht die Sorge, dass er versuchen könnte, sich in die geldpolitischen Entscheidungen der Notenbank einzumischen. Wie manager magazin berichtet, betonte Fed-Chef Jerome Powell die Unabhängigkeit der Notenbank und ihren Auftrag, maximale Beschäftigung und Preisstabilität für alle Amerikaner zu gewährleisten (manager-magazin.de).
Die zukünftige Zinspolitik der Fed bleibt ungewiss. Trumps angekündigte Steuersenkungen und Zölle könnten die Inflation wieder anheizen. Es ist offen, ob die Fed angesichts dieser Entwicklung an ihrem Kurs weiterer Zinssenkungen festhalten wird oder zu einer Hochzinspolitik zurückkehrt. Hohe Zinsen dämpfen die Nachfrage, indem sie Kredite verteuern und das Wirtschaftswachstum bremsen. Dies kann dazu beitragen, die Inflation zu senken.
Auch die personelle Zukunft der Fed ist ungewiss. Powells Amtszeit endet 2026. Trump hat bereits angekündigt, ihn nicht erneut zu nominieren. Dies eröffnet Trump die Möglichkeit, einen neuen Fed-Chef zu ernennen, der möglicherweise eine andere geldpolitische Ausrichtung verfolgt.
Die Finanzmärkte beobachten die Entwicklungen rund um die Fed und die US-Politik genau. Die Zinsentscheidung der Fed und die zukünftige Ausrichtung der US-Geldpolitik haben erhebliche Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte.
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