19.10.2024
Feuerpausen für Polio-Impfungen im Gazastreifen: Ein Schritt zur Verbesserung der humanitären Lage

Krieg in Nahost: UN: Israel und Hamas stimmen wohl Feuerpausen für Polio-Impfungen zu

Im Kontext des anhaltenden Konflikts im Gazastreifen haben die Vereinten Nationen (UN) berichtet, dass Israel und die radikalislamische Hamas offenbar täglichen Feuerpausen für eine Polio-Impfkampagne zugestimmt haben. Diese Feuerpausen sollen es ermöglichen, Kinder in drei verschiedenen Regionen des Gazastreifens zu impfen. Die Impfkampagne ist von entscheidender Bedeutung, da Experten vor einer möglichen Epidemie warnen, nachdem der erste bestätigte Polio-Fall seit 25 Jahren in der Region aufgetreten ist.

Der Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Gaza, Rik Peeperkorn, erklärte, dass die Feuerpausen an je drei Tagen in den zentralen, südlichen und nördlichen Teilen des Gazastreifens stattfinden sollen. Die Kämpfe sollen täglich von 6 Uhr morgens bis nachmittags um 14 bis 15 Uhr eingestellt werden. Dies ermöglicht es den Gesundheitsbehörden, die notwendigen Impfungen durchzuführen, um eine Durchimpfungsrate von mindestens 90 Prozent zu erreichen.

Die WHO und andere internationale Organisationen, darunter UNICEF, haben bereits Impfstoffe für 1,26 Millionen Menschen in den Gazastreifen transportiert. Die geplante Impfung betrifft etwa 640.000 Kinder unter zehn Jahren, die zwei Tropfen des neuen oralen Polioimpfstoffs Typ 2 erhalten sollen. Die EU-Außenminister hatten ebenfalls Feuerpausen gefordert, um die Impfungen zu ermöglichen und die Sicherheit der Gesundheitseinrichtungen und des Personals zu gewährleisten.

Die humanitäre Lage im Gazastreifen hat sich seit Beginn des Konflikts nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 erheblich verschlechtert. Viele Babys konnten in dieser Zeit nicht geimpft werden, was die Gefahr einer Polio-Epidemie erhöht. Die hygienischen Bedingungen in der Region sind katastrophal, da viele Binnenflüchtlinge in überfüllten Unterkünften leben und der Zugang zu sauberem Wasser stark eingeschränkt ist.

Die UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe hat die EU-Staaten aufgefordert, sich stärker an der medizinischen Unterstützung für bereits erkrankte oder verletzte Zivilisten im Gazastreifen zu beteiligen. Es wird berichtet, dass über 12.000 palästinensische Zivilisten medizinisch evakuiert werden müssen, da sich ihr Zustand erheblich verschlechtert hat.

Die Feuerpausen sind ein Schritt in die richtige Richtung, um die humanitäre Krise im Gazastreifen zu lindern und gleichzeitig die Gesundheit der Kinder zu schützen. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen genau, um sicherzustellen, dass alle Parteien die vereinbarten Maßnahmen einhalten.

Die Situation im Gazastreifen bleibt angespannt, und die Auswirkungen des Konflikts sind weitreichend. Die Bekämpfung von Krankheiten wie Polio ist nur ein Aspekt der komplexen humanitären Herausforderungen, mit denen die Region konfrontiert ist. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um zu sehen, ob die Feuerpausen wie geplant umgesetzt werden können und ob die Impfkampagne erfolgreich durchgeführt werden kann.

Die Berichterstattung über den Konflikt und die humanitäre Lage im Gazastreifen wird von verschiedenen Nachrichtenagenturen unterstützt, darunter dpa, Reuters und die Associated Press. Diese Quellen liefern kontinuierlich Informationen über die Entwicklungen vor Ort und die Reaktionen der internationalen Gemeinschaft.

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