Die Frankfurt Galaxy hat eine Saison hinter sich, die als eine der enttäuschendsten in der Geschichte des Vereins gilt. Mit einer Bilanz von nur vier Siegen und acht Niederlagen beendete die Mannschaft die vierte Saison in der European League of Football (ELF) und verpasste damit die Play-offs. Diese negative Bilanz ist nicht nur ein Zeichen für sportliche Misserfolge, sondern wirft auch grundlegende Fragen zur Führung und Organisation des Teams auf.
Die letzte Begegnung der Saison gegen die Paris Musketeers, die mit 10:44 verloren ging, spiegelte die Schwierigkeiten wider, mit denen die Mannschaft konfrontiert war. Die Galaxy, die einst als Titelanwärter galt, fand sich in der Realität einer zunehmend wettbewerbsfähigen Liga wieder, in der sie nicht mithalten konnte. Die strukturellen Probleme innerhalb des Vereins wurden immer offensichtlicher, und die Unzufriedenheit innerhalb des Teams wuchs.
Cheftrainer Thomas Kösling, der auch als Polizeibeamter arbeitet, sieht sich mit der Herausforderung konfrontiert, zwei sehr anspruchsvolle Berufe zu vereinen. Diese Doppelbelastung hat sich negativ auf seine Fähigkeit ausgewirkt, das Team effektiv zu führen. Kösling ist bekannt für seinen Wunsch nach Kontrolle, doch die Realität zwingt ihn dazu, Aufgaben abzugeben, was zu einem Mangel an Kohärenz in der Trainingsgestaltung und der Spielstrategie führt. In einem Interview äußerte er, dass er mehr Einfluss auf die Entscheidungen im Team haben möchte, was jedoch durch seine zeitlichen Einschränkungen erschwert wird.
Die Beziehung zwischen Kösling und seinem Offensivkoordinator Frank Roser war ebenfalls problematisch. Roser, der für die Offensive verantwortlich ist, konnte nicht die gewünschten Ergebnisse liefern, und die Defensivleistungen blieben weit hinter den Erwartungen zurück. Kösling selbst räumt ein, dass er sich zu sehr auf seine Rolle als Defensivkoordinator konzentriert hat, was dazu führte, dass er den Überblick über die gesamte Mannschaft verlor. Diese mangelnde Teamkohärenz hat sich in der Leistung auf dem Feld niedergeschlagen.
Die Probleme innerhalb des Teams sind nicht nur auf die Trainerpositionen beschränkt. Kösling stellte fest, dass die Mannschaft aus mehr als 50 Spielern bestand, die jedoch nicht als Einheit zusammenwachsen konnten. Stattdessen agierten viele Spieler als Einzelgänger, was zu einem Mangel an Teamgeist und Zusammenhalt führte. Diese Beobachtungen wurden besonders deutlich in einem Spiel gegen Madrid, wo die Mannschaft trotz einer frühen Führung in der Kabine aufgab und die Niederlage akzeptierte. Kösling fragte sich, ob die Mannschaft überhaupt lebte, und kam zu dem Schluss, dass sie es nicht tat.
Die Unfähigkeit, eine funktionierende Teamdynamik zu entwickeln, hat verheerende Folgen für die gesamte Saison gehabt. Die Spieler konnten sich nicht aufeinander verlassen, was nicht nur die Leistung auf dem Feld beeinträchtigte, sondern auch das Vertrauen in die Trainer und die Spielstrategien untergrub. Diese Situation führte dazu, dass die Galaxy nicht nur in der Tabelle abrutschte, sondern auch in der Wahrnehmung der Fans und der Medien.
Nach einer der schlechtesten Saisons in der Geschichte des Vereins steht die Frankfurt Galaxy vor einer grundlegenden Neuausrichtung. Es ist klar, dass sowohl die sportliche als auch die organisatorische Struktur des Vereins überdacht werden müssen. Die Verantwortlichen sind sich bewusst, dass Veränderungen notwendig sind, um das Team wieder wettbewerbsfähig zu machen. Dazu gehört auch die Suche nach neuen Trainern und die Überprüfung der bestehenden Verträge mit den Spielern.
Die Galaxy hat bereits angekündigt, dass sie auf der Suche nach neuen Offensive und Defensive Coordinators ist. Diese Maßnahme könnte ein erster Schritt in die richtige Richtung sein, um frischen Wind in die Mannschaft zu bringen und neue Impulse zu setzen. Kösling selbst hat angedeutet, dass er bereit ist, sich auf die Entwicklung der Mannschaft zu konzentrieren und möglicherweise seine Rolle als Defensivkoordinator aufzugeben, um sich besser um die Gesamtführung des Teams kümmern zu können.
Die Herausforderungen sind jedoch groß. Die Konkurrenz in der ELF wird immer stärker, und die Galaxy muss sich anpassen, um im kommenden Jahr wieder um die Play-offs kämpfen zu können. Die Fans und Unterstützer des Vereins hoffen auf eine schnelle Wende und eine Rückkehr zu den Erfolgen der Vergangenheit.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Frankfurt Galaxy in einer kritischen Phase steckt, die sowohl sportliche als auch strukturelle Veränderungen erfordert. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Weichen für die Zukunft zu stellen und das Team wieder auf Erfolgskurs zu bringen.
Quellen: F.A.Z., Sportschau, Frankfurt Galaxy, RP Online
