Friedrich Merz, der CDU-Vorsitzende, hat in den vergangenen Monaten wiederholt für Aufsehen mit seinen Äußerungen zum Thema Frauen in der Politik gesorgt. Seine Aussagen wurden in den Medien und der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert und warfen die Frage auf, wie es um das Frauenbild des CDU-Chefs bestellt ist.
Im Oktober 2024 äußerte sich Merz in einem Interview mit den Sendern RTL und ntv skeptisch gegenüber einer paritätischen Besetzung seines zukünftigen Kabinetts. Er halte wenig von solchen Vorschlägen, so Merz, und verwies dabei auf die frühere Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD), die er als "krasse Fehlbesetzung" bezeichnete. Man tue Frauen keinen Gefallen damit, so Merz weiter. Wie der Deutschlandfunk berichtete, betonte der CDU-Chef jedoch gleichzeitig, dass er versuche, Frauen in Partei und Fraktion in verantwortungsvolle Positionen zu bringen. Dies gelte auch für eine zukünftige Regierung.
Bereits im Vorfeld der Bundestagswahl 2024 hatte Merz für Aufsehen gesorgt, als er in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung auf die Frage, ob er – wie die damalige Grünen-Chefin Ricarda Lang – in ein Taxi mit einem Fahrer gestiegen wäre, der ein Palästinensertuch trägt, antwortete: "Als Mann wahrscheinlich ja, als Frau wahrscheinlich nein." Merz begründete seine Aussage damit, dass er als Mann ein anderes Selbstbewusstsein habe und einen anderen Respekt einfordern könne. Die Art und Weise, wie Frauen von Taxifahrern behandelt würden, sei inakzeptabel. Die NZZ berichtete über die Reaktionen auf Merz' Aussage, die von Häme bis hin zu Empörung reichten.
Im Jahr 2022 hatte Merz sich für die Einführung einer Frauenquote in der CDU ausgesprochen und diese Maßnahme als "minimalinvasiv" bezeichnet. Die Süddeutsche Zeitung kommentierte die Einführung der Quote als Zäsur für die Partei und betonte, dass Merz damit etwas erreicht habe, was seine Vorgänger und Vorgängerinnen nie geschafft hätten. Die Quote solle sicherstellen, dass Frauen bei der Vergabe von Parteiämtern berücksichtigt und gegebenenfalls bevorzugt werden.
Die Äußerungen von Friedrich Merz zur Frauenquote und zur Rolle von Frauen in der Politik wurden von verschiedenen Seiten kritisiert. Ihm wurde vorgeworfen, ein veraltetes Frauenbild zu vertreten und die Gleichstellung von Frauen in der Politik nicht ernst zu nehmen. Merz selbst wies diese Kritik zurück und betonte, dass er sich für die Belange von Frauen einsetze.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Debatte um Friedrich Merz und die Frauenfrage weiterentwickeln wird. Fest steht, dass das Thema Gleichstellung in der Politik und in der Gesellschaft weiterhin aktuell und relevant ist.
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