19.10.2024
WFP stoppt Lebensmittelhilfe im Gazastreifen wegen Sicherheitsbedenken
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat die Lieferungen dringend benötigter Lebensmittel in den Norden des Gazastreifens vorerst gestoppt. Die Situation in dem weitgehend zerstörten Palästinenser-Gebiet lässt eine sichere Verteilung der Hilfsgüter derzeit nicht zu. Die israelische Armee hat die Einwohner zweier Viertel der Stadt Gaza zur Flucht aufgefordert, und es wird mit weiteren Angriffen gerechnet. Die Entscheidung des WFP wurde nicht leichtfertig getroffen. Man ist sich bewusst, dass sich die humanitäre Lage durch die Unterbrechung der Lieferungen weiter verschlechtern wird. Die Organisation betont, dass die Sicherheit für die Lieferung der Nahrungsmittel und für die Menschen, die sie erhalten, gewährleistet sein muss. Nach einer dreiwöchigen Pause hatte das WFP die Lieferungen am Sonntag wieder aufgenommen, doch kam es zu chaotischen Szenen. Menschen kletterten auf Lkw, und es kam zu Plünderungen und Ausschreitungen. Ein Lkw-Fahrer wurde angegriffen und verletzt. Die Organisation bemüht sich, die Lieferungen so schnell wie möglich wieder aufzunehmen, da die Situation vor Ort sich zunehmend verschlechtert und immer mehr Menschen Gefahr laufen, an Hunger zu sterben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ebenfalls eine weitere Rettungsaktion durchgeführt und 18 schwer erkrankte Patienten aus dem von der Krise betroffenen Nasser-Krankenhaus in Chan Junis evakuiert. Das Krankenhaus verfügt über keinen Strom und kein fließendes Wasser mehr, und das verbliebene Personal kämpft darum, die verbliebenen Patienten am Leben zu erhalten. Die israelische Armee hat indes erklärt, einen Ersatzgenerator geliefert und an der Reparatur der anderen Generatoren gearbeitet zu haben. Außerdem wurde die Lieferung von Treibstoff ermöglicht, um den Betrieb des Krankenhauses aufrechtzuerhalten. Diese Maßnahmen stehen allerdings im Kontrast zu Berichten, dass die Hamas das Krankenhaus für ihre Zwecke genutzt haben könnte. Die aktuelle Lage im Gazastreifen bleibt angespannt. Die humanitäre Krise verschärft sich zunehmend, und die internationale Gemeinschaft ist gefordert, Wege zu finden, um die notleidende Bevölkerung zu unterstützen und eine Eskalation der Gewalt zu verhindern.
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