17.11.2024
Friedrich von Metzler Ein Frankfurter Bankier ist gestorben

Friedrich von Metzler: Ein Bankier der alten Schule

Friedrich von Metzler, der am 17. November 2024 im Alter von 81 Jahren verstarb, war weit mehr als nur ein Name im Frankfurter Gesellschaftsleben. Wie Gerald Braunberger in seinem Nachruf in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vom 17.11.2024 beschreibt, war er ein Mann, der Menschen zusammenbrachte, ein Netzwerker, lange bevor dieser Begriff gängig wurde. Schon Otto von Bismarck soll dieses Talent des Bankiers mit dem Ausdruck „Metzlern“ bezeichnet haben. Hinter dieser freundlichen Fassade verbarg sich jedoch ein erfolgreicher Privatbankier, der die Verantwortung für das traditionsreiche Bankhaus Metzler trug.

Die FAZ betont, dass Metzler die Bank nicht autoritär führte, obwohl seine Familienlinie, die „Sachsenhäuser Linie“, den Großteil der Anteile hielt. Er teilte die Führungsverantwortung, zunächst mit seinem Cousin Christoph und später mit Partnern, die ihre Geschäftsbereiche eigenständig leiteten. Eine wichtige Rolle spielte dabei Hans Hermann Reschke, der als Ratgeber und Vermittler zwischen den beiden Familienlinien fungierte.

Metzler wird als „behutsamer Reformer“ beschrieben. Er konzentrierte sich auf die Beratung privater Kunden und baute das Bankhaus vorsichtig aus, ohne die langfristige Unabhängigkeit zu gefährden. Wie die FAZ berichtet, sagte Metzler einmal: „Von meinem Onkel stammt das Motto: Wir sind dankbar. Zufrieden sein erlauben wir uns nicht.“ Diese Philosophie ermöglichte es dem Bankhaus Metzler, im Gegensatz zu vielen anderen Privatbanken, bis heute zu bestehen.

Neben seiner Tätigkeit als Bankier engagierte sich Metzler auch für den Finanzplatz Frankfurt und war maßgeblich an der Gründung der Deutschen Börse AG beteiligt. Er setzte sich für die Aktie als Kapitalanlage ein und war ein Verfechter der Sozialen Marktwirtschaft. Für sein Engagement erhielt er zahlreiche Ehrungen, darunter die Ehrenbürgerschaft der Stadt Frankfurt.

Wie der Kurier und die Süddeutsche Zeitung (SZ) am 17.11.2024 berichteten, war Metzler ein bescheidener Mann, der den öffentlichen Auftritt mied. Er beschrieb sich selbst als „Menschenfreund“ und legte großen Wert auf Familie, Kinder und Beruf. Trotz des tragischen Verlustes seines Sohnes Jakob im Jahr 2002 blieb er seiner humanistischen Lebenseinstellung treu.

Das manager magazin porträtierte Metzler 2014 als Mäzen, Netzwerker und Bankier der alten Schule. Es hob seine Bedeutung für Frankfurt und die Finanzwelt hervor und beschrieb ihn als einen Mann, der größer als das Leben sei. Seine Kinder Elena und Franz treten in seine Fußstapfen und führen das Bankhaus in die Zukunft.

Friedrich von Metzler: Ein Bankier, ein Mäzen, ein Menschenfreund. Sein Name wird untrennbar mit der Geschichte des Bankhauses Metzler und der Stadt Frankfurt verbunden bleiben.

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