Die politische Zukunft von Bodo Ramelow, dem geschäftsführenden Ministerpräsidenten Thüringens, scheint sich in Richtung Bundestag zu bewegen. Wie die Zeit (Zeit Online, 17.11.2024) berichtet, gilt seine Kandidatur für die kommende Bundestagswahl als so gut wie sicher. Innerhalb der Linken in Erfurt wird erwartet, dass Ramelow seine Kandidatur am Mittwoch in Berlin öffentlich bekannt geben wird, gemeinsam mit anderen Politikern der Partei. Der Landesvorstand Thüringens hat Ramelow bereits einstimmig seine Unterstützung für eine mögliche Kandidatur zugesichert. Demnach könnte er als Spitzenkandidat der Thüringer Landesliste und als Direktkandidat im Wahlkreis Erfurt - Weimar - Weimarer Land II antreten.
Ramelow selbst hat sich bisher zu den Spekulationen um seine Bundestagskandidatur nicht geäußert. Die Diskussionen darüber begannen mit dem von Gregor Gysi, dem ehemaligen Bundestagsfraktionschef, initiierten „Projekt Silberlocke“. Dieses Projekt zielt darauf ab, durch den Gewinn von Direktmandaten den Verbleib der kriselnden Linken im Bundestag zu sichern. Wie die taz (taz, 14.11.2024) berichtet, soll die offizielle Verkündung der Kandidaturen von Gysi, Ramelow und Bartsch am kommenden Mittwoch erfolgen.
Der 68-jährige Ramelow ist derzeit geschäftsführend im Amt des Ministerpräsidenten, nachdem seine rot-rot-grüne Minderheitskoalition bei der Landtagswahl eine Niederlage erlitten hatte. Er bleibt im Amt, bis ein neuer Ministerpräsident in Thüringen gewählt wird. Gleichzeitig ist Ramelow direkt gewählter Landtagsabgeordneter und übt dieses Mandat auch weiterhin aus. Wie stern.de (stern.de, 17.11.2024) berichtet, ist er sowohl geschäftsführender Ministerpräsident als auch Landtagsabgeordneter.
Innerhalb der Thüringer Linken wurde bestätigt, dass Ramelow eine juristische Prüfung in Auftrag gegeben hat, um die Rechtmäßigkeit einer Bundestagskandidatur zu klären, während er noch geschäftsführend das Amt des Ministerpräsidenten innehat. Ramelow selbst verwies auf der Plattform X auf einen Präzedenzfall: Peter Müller, der damalige Ministerpräsident des Saarlandes, war 2005 gleichzeitig CDU-Bundestagsabgeordneter und Regierungschef. Auch die Süddeutsche Zeitung (Süddeutsche Zeitung, 14.11.2024) berichtete über die Unterstützung der Thüringer Linken für Ramelows Kandidatur.
Die Thüringer Linke würde eine Kandidatur Ramelows begrüßen, wie die Zeit (Zeit Online, 10.11.2024) berichtete. Die Landesvorsitzende Ulrike Grosse-Röthig äußerte sich gegenüber der dpa positiv über einen möglichen Antritt Ramelows. Auch stern.de (stern.de, 14.11.2024) berichtete über die Unterstützung der Thüringer Linken für Ramelows Kandidatur im Rahmen der "Aktion Silberlocke".
Die taz (taz, 10.11.2024) berichtete über die Nominierung des Spitzenduos der Linkspartei, Heidi Reichinnek und Jan van Aken, für die Bundestagswahl und die Hoffnungen auf Direktmandate, unter anderem von Bodo Ramelow.
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