October 3, 2024
Führungswechsel bei der sächsischen Linken: Schaper und Hartmann kündigen Rücktritt an

Sachsens Linke-Doppelspitze kündigt Rückzug im November an

Die sächsische Linke steht vor einem Führungswechsel. Wie die Zeit berichtet, wollen die Parteivorsitzenden Susanne Schaper und Stefan Hartmann ihre Ämter im November niederlegen. Der Schritt erfolgt nach dem enttäuschenden Ergebnis der Linken bei der Landtagswahl, bei der die Partei nur 4,5 Prozent der Stimmen erreichte.

Schaper und Hartmann hatten die Parteimitglieder in einer internen E-Mail über ihre Entscheidung informiert. Darin räumten sie ein, in ihrer fünfjährigen Amtszeit nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen zu haben. Dennoch betonten sie auch, nicht alles falsch gemacht zu haben. "Fakt bleibt, dass wir unserem Anspruch, das Landtagswahlergebnis unserer Partei stabil zu halten, nicht gerecht werden konnten", zitiert die Zeit aus dem Schreiben. "Wir wollen nicht zu denen gehören, die die größten Böcke schießen und dennoch an ihren Sesseln kleben."

Mit ihrem Rücktritt wollen Schaper und Hartmann den Weg für einen Neuanfang ebnen. "Es ist auch die Aufgabe von Vorsitzenden, in schweren Krisen durch einen Schritt in die zweite Reihe einen Neuanfang zu ermöglichen", heißt es in der E-Mail weiter. Mit Blick auf die Bundestagswahl im September 2025 mahnten sie: "Unsere Lage ist ernst und wir haben nicht viel Zeit, den Neubeginn zu schaffen."

Der Rücktritt soll beim Landesparteitag am 16. November in Neukieritzsch (Landkreis Leipzig) offiziell erfolgen. Dort soll dann auch eine neue Parteispitze gewählt werden. Zu möglichen Kandidaten für die Nachfolge von Schaper und Hartmann wollte sich die Partei noch nicht äußern. "Wir haben gestern unsere Mitglieder über den Rückzug von Frau Schaper und Herrn Hartmann informiert und nutzen das lange Wochenende, um die Situation zu sondieren", sagte Linke-Landesgeschäftsführer Lars Kleba der Zeit.

Die sächsische Linke steht damit vor einer ungewissen Zukunft. Das enttäuschende Ergebnis bei der Landtagswahl hat gezeigt, dass die Partei mit ihrer bisherigen Strategie nicht mehr punkten kann. Es wird nun darauf ankommen, ob es der neuen Parteispitze gelingt, die Linke wieder für die Wähler attraktiver zu machen.

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