Manuel Gava (SPD) gibt Kokainkonsum zu und tritt nicht mehr zur Bundestagswahl an
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Manuel Gava aus Osnabrück hat regelmäßigen Kokainkonsum eingeräumt und seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur für den Bundestag erklärt. Wie die "Zeit" berichtet, gab Gava gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) an, dem Druck des Berliner Politikbetriebs und privaten Problemen entfliehen zu wollen. Aufgedeckt wurde der Drogenkonsum des 33-Jährigen durch gemeinsame Recherchen der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) und des "Tagesspiegel". Gava bestätigte den Zeitungen, von Sommer bis Ende 2023 „mit einer gewissen Regelmäßigkeit“, vorwiegend an Wochenenden, Kokain konsumiert zu haben. Er vertritt den Wahlkreis Osnabrück seit 2021. "Spiegel Online" zufolge begründete Gava seinen Rückzug mit „gesundheitlichen Gründen“. Anfang September 2024 hatte er öffentlich gemacht, an der Autoimmunerkrankung Lupus zu leiden, die ihn in seiner Arbeit stark einschränke. Einen Nachweis über die Erkrankung blieb er laut "NOZ" und "Tagesspiegel" jedoch schuldig.
Die "FAZ" berichtet, dass Gava im Juli bundesweit für Aufsehen sorgte, als er öffentlich erklärte, seinen Wahlkreis nicht für Verteidigungsminister Boris Pistorius freimachen zu wollen. Pistorius, ebenfalls aus Osnabrück, hatte jedoch zu keinem Zeitpunkt die Absicht geäußert, dort zu kandidieren. Ende Oktober setzte sich Gava dann in einer Kampfabstimmung gegen einen anderen Osnabrücker SPD-Kandidaten durch. Pistorius kandidiert nun in Hannover. Bereits seit Sommer 2024 herrschte in der SPD laut "Stern.de" wachsende Unzufriedenheit mit Gava. Er soll Termine versäumt, die Parteiarbeit vernachlässigt und sei selten im Bundestag anwesend gewesen. Gleichzeitig wurde öffentlich spekuliert, Pistorius könnte anstelle von Gava in Osnabrück antreten.
Auch "Welt" berichtet von wachsender Unzufriedenheit mit Gava in der SPD seit Sommer 2024. Der Abgeordnete habe Termine verpasst, die Parteiarbeit vernachlässigt und sei selten im Bundestag gesehen worden. Gleichzeitig gab es öffentliche Spekulationen über eine mögliche Kandidatur von Verteidigungsminister Boris Pistorius in Gavas Heimatstadt Osnabrück. Der populäre SPD-Minister tritt nun jedoch in Hannover an. Nach Gavas Rückzug wird nun Thomas Vaupel, Mitarbeiter der SPD-Bundestagsfraktion, bei der vorgezogenen Bundestagswahl im Februar 2025 für die Osnabrücker SPD kandidieren, wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet.
Quellen:
- https://www.zeit.de/news/2024-12/02/abgeordneter-kandidiert-nach-kokain-gestaendnis-nicht-erneut
- dpa
- https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/abgeordneter-kandidiert-nach-kokain-gestaendnis-nicht-erneut-110149358.html
- https://www.stern.de/gesellschaft/regional/niedersachsen-bremen/fuer-bundestagswahl--abgeordneter-kandidiert-nach-kokain-gestaendnis-nicht-erneut-35277230.html
- https://www.spiegel.de/politik/manuel-gava-spd-bundestagsabgeordneter-gesteht-kokain-konsum-und-verzichtet-auf-kandidatur-a-adf51e0c-e65c-4a74-8858-53fde4ecbea2
- https://www.bild.de/politik/inland/kandidatur-verzicht-kokain-spd-abgeordneter-schmeisst-hin-674dd3ff05eeae75080138b2
- https://www.welt.de/politik/deutschland/article254622632/Bundestagswahl-SPD-Abgeordneter-gesteht-Kokainkonsum-und-verzichtet-auf-erneute-Kandidatur.html
- https://www.presseportal.de/pm/58964/5921860
- https://www.stern.de/politik/deutschland/manuel-gava--spd-bundestagsabgeordneter-raeumt-kokain-konsum-ein-35276920.html