In Bayern ist die Anzahl der gesprengten Geldautomaten im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Bis zum 5. Dezember 2024 registrierte das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) 20 Fälle, darunter ein Versuch. Im gesamten Jahr 2023 waren es 21 Sprengungen. (Quelle: Zeit Online)
Trotzdem gibt das LKA keine Entwarnung. Der Gesamtschaden beläuft sich 2024 auf etwa vier Millionen Euro, die Beute der Täter auf 1,6 Millionen Euro. Bereits Mitte 2024 wurden die Schadens- und Beutesumme des Vorjahres übertroffen. Zum Vergleich: 2023 entstand bei 21 Sprengungen ein Schaden von 2,5 Millionen Euro und eine Beute von 1,1 Millionen Euro. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)
2022 wurden in Bayern noch 37 Geldautomatensprengungen verzeichnet. Experten führen den deutlichen Rückgang im Vergleich dazu unter anderem auf verstärkte Sicherheitsvorkehrungen und eine verbesserte internationale Polizeizusammenarbeit zurück. (Quelle: idowa)
Recherchen des BR zufolge ist Bayern neben Baden-Württemberg und Hessen ein besonders häufiges Ziel von Geldautomatensprengern. Ein möglicher Grund dafür könnte der im Vergleich zu anderen Ländern, wie den Niederlanden, geringere Schutz der Automaten sein. In den Niederlanden werden Geldscheine bei einer Sprengung beispielsweise eingefärbt oder verklebt, um sie unbrauchbar zu machen. (Quelle: BR24)
Die Täter, häufig Mitglieder organisierter Banden aus den Niederlanden und Belgien, gehen hochprofessionell vor. Sie benutzen meist hochmotorisierte Fluchtfahrzeuge und setzen vermehrt Festsprengstoff ein, der ein erhebliches Risiko darstellt. (Quelle: BR24)
Um der wachsenden Bedrohung entgegenzuwirken, wurden bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen. So wurden Banken und Sparkassen in Bayern in über 60 Fällen von Sicherheitsbehörden beraten. Viele Banken setzen bereits auf Sicherungsmaßnahmen wie Einfärbesysteme und planen die Installation weiterer Vorrichtungen. (Quelle: TVA) Auch die Bundesregierung plant härtere Strafen für Geldautomatensprenger. (Quelle: Bayerisches Innenministerium)