19.10.2024
Gemeinschaftliche Gesundheitsinitiative: Bürgermeister und Bürger gehen gemeinsam den Weg zur Gewichtsreduktion

Kuriose Abspeck-Kur: Gemeinde hilft Bürgermeister in Italien beim Abnehmen

Im malerischen Valdobbiadene, einer Gemeinde in der berühmten Prosecco-Region Venetien, sorgt eine außergewöhnliche Initiative für Aufsehen. Der Bürgermeister Luciano Fregonese, der seit zehn Jahren im Amt ist, hat in dieser Zeit erheblich an Gewicht zugenommen und bringt mittlerweile rund 140 Kilogramm auf die Waage. Um seine Gesundheit zu verbessern und einige Kilos zu verlieren, hat er sich eine kreative Lösung einfallen lassen: Er lädt die Bürger seiner Gemeinde ein, ihn beim Abnehmen zu unterstützen.

Die Idee hinter der Initiative

Die Idee, seine Mitbürger in den Abnehmprozess einzubeziehen, kam Fregonese kurz vor seiner Wiederwahl im Juni 2024. Er war von gesundheitlichen Problemen geplagt, die durch sein Übergewicht verursacht wurden. Das Gehen fiel ihm zunehmend schwer, und Rücken sowie Knie machten ihm zu schaffen. Ein Freund hatte ihm vorgeschlagen, Sport und Bürgersprechstunden zu kombinieren. Diese Anregung führte zur Gründung der wöchentlichen Spaziergänge, die nicht nur der Mobilität des Bürgermeisters, sondern auch der Gemeinschaft zugutekommen sollen.

Gemeinsame Spaziergänge durch die Weinberge

Jeden Donnerstag versammeln sich Fregonese und seine Mitbürger auf der zentralen Piazza Guglielmo Marconi, um gemeinsam durch die Straßen von Valdobbiadene und die umliegenden Weinberge zu spazieren. Die Gruppe, die mittlerweile über 200 Teilnehmer zählt, genießt die frische Luft und die wunderschöne Landschaft, während sie sich aktiv bewegt. In sozialen Medien teilt der Bürgermeister regelmäßig Fotos von diesen gemeinsamen Aktivitäten, die das Gemeinschaftsgefühl stärken und gleichzeitig als Motivation dienen.

Gesundheitliche Vorteile und Gemeinschaftsgeist

Fregonese betont, dass er sich durch die regelmäßigen Spaziergänge sowohl körperlich als auch seelisch besser fühlt. „Ich weiß nicht, ob ich schon abgenommen habe, aber ich fühle mich besser – körperlich und seelisch. Und das ist mir das Wichtigste“, sagte er in einem Interview. Viele Bürger kommen, um ihn anzufeuern und ihm den nötigen Antrieb zu geben, weiterzumachen. Diese Unterstützung durch die Gemeinschaft hat nicht nur Fregonese motiviert, sondern auch das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Gemeinde gestärkt.

Herausforderungen und Perspektiven

Der Bürgermeister führt sein Übergewicht auf die „gesellschaftlichen Verpflichtungen“ zurück, die mit seinem Amt verbunden sind. Oft bleibt ihm wenig Zeit für sportliche Aktivitäten, und seine Essgewohnheiten sind unregelmäßig. Häufig isst er erst spät am Abend und dann auch ausgiebig. Diese Gewohnheiten sind nicht untypisch für viele Menschen, die einen stressigen Lebensstil führen. Fregonese hofft, mit der Unterstützung seiner Bürger nicht nur sein Gewicht zu reduzieren, sondern auch ein Bewusstsein für gesunde Lebensweisen in der Gemeinde zu fördern.

Die Rolle der italienischen Esskultur

Die italienische Küche ist für ihre Köstlichkeiten bekannt, doch diese haben ihren Preis. Das traditionelle Frühstück mit einem Cornetto, gefolgt von Pasta und Pizza, kann schnell zu einer Gewichtszunahme führen. Fregonese ist sich dieser Problematik bewusst und möchte durch sein Beispiel zeigen, dass es möglich ist, auch in der Genusskultur Italiens einen gesunden Lebensstil zu führen.

Ein Vorbild für andere Gemeinden

Das Engagement von Luciano Fregonese könnte als Vorbild für andere Gemeinden in Italien und darüber hinaus dienen. Die Kombination aus sportlicher Betätigung und sozialer Interaktion ist eine innovative Methode, um nicht nur individuelle Gesundheitsziele zu erreichen, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl und die Nachbarschaftshilfe zu stärken. In einer Zeit, in der Übergewicht und damit verbundene gesundheitliche Probleme weit verbreitet sind, könnte die Initiative von Valdobbiadene einen positiven Trend setzen.

Fazit

Die kuriose Abspeck-Kur des Bürgermeisters von Valdobbiadene ist ein Beispiel dafür, wie Gemeinschaft und persönliche Initiative Hand in Hand gehen können, um Gesundheitsziele zu erreichen. Durch die Unterstützung seiner Bürger hat Fregonese nicht nur die Möglichkeit, seine Gesundheit zu verbessern, sondern auch das Bewusstsein für gesunde Lebensstile in seiner Gemeinde zu fördern. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird, doch eines ist sicher: Die Bürger von Valdobbiadene haben sich zusammengefunden, um ihrem Bürgermeister zu helfen – und gleichzeitig auch ihre eigene Gesundheit in den Fokus zu rücken.

Weitere
Artikel