19.10.2024
Die Hochzeit der Prinzessin und ihr schamanischer Verlobter als gesellschaftliches Ereignis
Ein Schamane wird Teil der Königsfamilie

Ein Schamane wird Teil der Königsfamilie

Die norwegische Prinzessin Märtha Louise sorgt für Aufsehen, da sie plant, ihren Verlobten Durek Verrett zu heiraten, der sich selbst als Schamane bezeichnet. Diese Entscheidung hat sowohl in Norwegen als auch international für Diskussionen gesorgt, insbesondere aufgrund von Verretts umstrittenen Ansichten und Praktiken.

Hintergrund der Beziehung

Märtha Louise, die Tochter von König Harald V. von Norwegen, hat sich seit ihrer Kindheit in der Öffentlichkeit bewegt. Sie ist bekannt für ihre unkonventionellen Ansichten und hat in der Vergangenheit verschiedene Bücher veröffentlicht, die sich mit Spiritualität und alternativer Medizin befassen. Ihre Beziehung zu Durek Verrett, einem amerikanischen Schamanen, hat jedoch die Grenzen der königlichen Traditionen in Norwegen auf die Probe gestellt.

Der umstrittene Verlobte

Durek Verrett ist in Norwegen umstritten. Er hat in der Vergangenheit kontroverse Aussagen gemacht, die von vielen als problematisch angesehen werden. Zum Beispiel behauptete er, Verhaltensprobleme bei Kindern könnten durch Geister verursacht werden, und empfahl Eltern, ihren Kindern direkt in die Augen zu schauen und zu sagen: „Du bist ein schwaches Wesen, und jetzt schicke ich dich ins Licht.“ Solche Ratschläge wurden von norwegischen Medien als „mittelalterlich“ und „exorzistisch“ kritisiert.

Die Hochzeit und ihre Bedeutung

Die Hochzeit zwischen Märtha Louise und Durek Verrett ist für den 31. August 2024 geplant und wird in Geiranger, einem beliebten Touristenziel in Norwegen, stattfinden. Die Zeremonie wird kirchlich durchgeführt, und die Priesterin hat öffentlich erklärt, dass sie es nicht für problematisch halte, einen Schamanen zu trauen. Dies zeigt, dass die Kirche bereit ist, Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen zu vereinen.

Öffentliche Reaktionen

Die Reaktionen auf die bevorstehende Hochzeit sind gemischt. Während einige Norweger die Entscheidung der Prinzessin unterstützen, gibt es auch viele Kritiker, die Bedenken hinsichtlich der Eignung von Verrett als Teil der königlichen Familie äußern. In einer Umfrage gaben fast drei von vier Norwegern an, dass sie nicht möchten, dass König Harald abdankt, was darauf hindeutet, dass die Bevölkerung hinter der königlichen Familie steht.

Kommerzielle Aktivitäten und Kontroversen

Ein weiterer Punkt der Kontroversen ist die kommerzielle Nutzung des Prinzessinnentitels durch Märtha Louise und Durek Verrett. In der Vergangenheit haben sie gemeinsam Veranstaltungen organisiert, bei denen Eintrittskarten verkauft wurden. Dies hat zu Vorwürfen geführt, dass sie den Status der königlichen Familie für kommerzielle Zwecke ausnutzen. Ein Beispiel dafür ist die Einführung eines eigenen Hochzeits-Gins, der aufgrund von rechtlichen Bedenken vom Markt genommen wurde.

Die Zukunft der Prinzessin

Obwohl Märtha Louise den Titel „Königliche Hoheit“ nicht mehr in kommerziellen Kontexten verwenden darf, bleibt sie eine prominente Figur in der norwegischen Gesellschaft. Ihre Entscheidung, sich von den königlichen Pflichten zurückzuziehen, um sich auf ihre geschäftlichen Aktivitäten zu konzentrieren, zeigt ihren Wunsch nach Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung.

Fazit

Die bevorstehende Hochzeit von Märtha Louise und Durek Verrett ist nicht nur ein persönliches Ereignis, sondern auch ein bedeutendes gesellschaftliches Thema in Norwegen. Sie stellt die traditionellen Werte der königlichen Familie in Frage und eröffnet Diskussionen über Spiritualität, alternative Medizin und die Rolle der Monarchie in der modernen Gesellschaft.

Die Entwicklungen rund um die Hochzeit werden weiterhin genau beobachtet, sowohl von den Medien als auch von der Öffentlichkeit. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Beziehung zwischen der Prinzessin, ihrem Verlobten und der königlichen Familie entwickeln wird.

Quellen: F.A.Z., Der Standard, Bunte, Schweizer Illustrierte.

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