September 20, 2024
Vorbereitungen auf drohende Hochwassergefahr in Ungarn

Ungarn bereitet sich auf schwere Überschwemmungen vor

Die ungarische Hauptstadt Budapest und umliegende Regionen bereiten sich auf eine der schwersten Überschwemmungen seit mehr als einem Jahrzehnt vor. Aufgrund intensiver Regenfälle und der bereits kritischen Hochwasserlage in Südosteuropa, die mindestens 24 Menschenleben gefordert hat, sind die Behörden in Alarmbereitschaft.

Vorbereitungen und Maßnahmen

In den Dörfern nördlich von Budapest haben viele Einwohner bereits Vorkehrungen getroffen, um sich auf die drohenden Überschwemmungen vorzubereiten. Freiwillige, Militärs und Rettungsdienste arbeiten zusammen, um behelfsmäßige Dämme entlang des Donauknies zu errichten. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, den Anstieg des Wasserpegels zu kontrollieren und die Auswirkungen der Flut zu minimieren.

György Molnár, ein Freiwilliger, äußerte Besorgnis über die Situation: „Die Herausforderung besteht darin, dass die Flutwelle im Gegensatz zu 2013, als die Flut schnell zurückging, diesmal länger anhalten könnte. In diesem Fall werden die Dämme und Sandbarrieren voll sein, und wenn es zu einem Bruch kommt, wird es schwierig, es einzudämmen.“ Diese Aussage verdeutlicht die Ernsthaftigkeit der Lage und die potenziellen Gefahren, die mit der bevorstehenden Flut verbunden sind.

Gemeinschaftsaktionen

Die Bevölkerung ist aktiv in die Vorbereitungen eingebunden. Tamás Kreisz, ein Anwohner, berichtete: „Ab heute Abend werden wir jede Nacht am Damm Wache halten. Ich habe bereits eine Feuerstelle eingerichtet, und Freunde und Familie sind eingeladen, mitzumachen. Wir werden Speck braten.“ Diese gemeinschaftlichen Aktivitäten zeigen den Zusammenhalt der Menschen in Krisenzeiten und die Entschlossenheit, sich gegenseitig zu unterstützen.

Warnungen der Behörden

Die ungarische Wasserbehörde hat die Bevölkerung gewarnt, dass die derzeitige Ruhe trügerisch ist. Gabriella Siklós, die Pressesprecherin der Behörde, wies darauf hin, dass es im Nordwesten des Landes bereits zu Überschwemmungen gekommen ist. „In den vergangenen zwei Nächten haben wir bereits Moore, Lecks und Gewässer ‚eingefangen‘, um es im Jargon der Wasserbehörde zu sagen. In solchen Fällen werden die Dämme mit Plastikplanen abgedeckt und verstärkt“, erklärte sie.

Die Prognosen deuten darauf hin, dass die Donau am Samstag in der Nähe von Budapest ihren Höchststand erreichen könnte, wobei der Pegel um sechs bis zehn Zentimeter niedriger sein wird als ursprünglich vorhergesagt. Dennoch sind die Menschen in Bereitschaft, und die Behörden warnen, dass für einen längeren Zeitraum Hochwasserschutzmaßnahmen erforderlich sein werden.

Die Auswirkungen der Überschwemmungen in der Region

Die Überschwemmungen in Südosteuropa haben bereits verheerende Auswirkungen gehabt. In mehreren Ländern, darunter auch Rumänien, wurden Evakuierungen angeordnet, und die Infrastruktur leidet unter den extremen Wetterbedingungen. Die ungarischen Behörden stehen in engem Kontakt mit ihren Nachbarn, um die Situation zu überwachen und gegebenenfalls Unterstützung zu leisten.

Die regionale Zusammenarbeit ist entscheidend, um die Auswirkungen der Naturkatastrophe zu bewältigen. Die ungarische Regierung hat bereits angekündigt, Ressourcen bereitzustellen, um den betroffenen Gebieten zu helfen. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Lage aufmerksam, da die Überschwemmungen auch Auswirkungen auf die gesamte Region haben könnten.

Fazit

Die Vorbereitungen in Ungarn sind ein deutliches Zeichen für die Ernsthaftigkeit der drohenden Überschwemmungen. Die Zusammenarbeit zwischen der Bevölkerung, den Behörden und den Freiwilligen ist entscheidend, um die Auswirkungen der Naturkatastrophe zu minimieren. Die kommenden Tage werden zeigen, wie gut diese Maßnahmen greifen und ob die Gemeinschaft in der Lage ist, die Herausforderungen zu meistern, die die Überschwemmungen mit sich bringen.

Die Situation bleibt angespannt, und die Menschen in Ungarn sind auf alles vorbereitet, um sich und ihre Familien zu schützen. Die Behörden rufen zur Vorsicht auf und bitten die Bevölkerung, die Anweisungen zu befolgen, um sicher durch diese schwierige Zeit zu kommen.

Quellen: ZEIT ONLINE, Euronews

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