Claudia Roth wird bei der vorgezogenen Bundestagswahl im Februar 2025 nicht erneut als Spitzenkandidatin der Grünen in Bayern antreten. Stattdessen schlägt die 69-Jährige, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, die 31-jährige Jamila Schäfer als ihre Nachfolgerin vor. Roth selbst möchte auf Platz 3 der Landesliste kandidieren, nachdem sie diese seit 2013 stets angeführt hatte. Auch die „Zeit“ berichtete über diesen Wechsel an der Spitze der bayerischen Grünen. https://www.zeit.de/news/2024-12/02/roth-verzichtet-schaefer-soll-bayerns-gruene-in-wahl-fuehren
Jamila Schäfer, die 2021 als einzige Grüne in Bayern ein Direktmandat (München-Süd) gewinnen konnte, gilt als junges und vielversprechendes Talent der Partei. Sie äußerte sich gegenüber der dpa erfreut über die Unterstützung und betonte ihre Motivation, „in der Gesellschaft wieder Brücken zu bauen, statt Gräben auszuheben“. Für sie sei es eine große Ehre, die Partei in den Wahlkampf zu führen und die Nachfolge von Claudia Roth anzutreten. Auch die Süddeutsche Zeitung berichtete über Roths Verzicht und Schäfers Ambitionen.
Roth begründet ihren Rückzug damit, jungen Ideen und neuen Perspektiven in der Politik Platz machen und einen Generationenwechsel an der Spitze der Landesliste ermöglichen zu wollen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, wurden innerhalb der Partei bereits seit Längerem Stimmen laut, die einen Neuanfang an der Spitze forderten. Die amtierende Kulturstaatsministerin der Bundesregierung genießt dennoch hohes Ansehen im Landesverband und wäre bei einer erneuten Kandidatur für Platz eins wahrscheinlich bestätigt worden.
Die endgültige Entscheidung über die Landesliste fällt Mitte Dezember auf dem Parteitag in Hirschaid bei Bamberg. Aktuelle Umfragen sehen die Grünen in Bayern bei ungefähr 13 Prozent, was in etwa dem Ergebnis der Bundestagswahl 2021 entspricht. Bundesweit liegen die Grünen ebenfalls bei etwa 13 Prozent, zwei Prozentpunkte unter dem Ergebnis von vor drei Jahren. Sollte sich dieser Trend bei der Wahl im Februar bestätigen, müsste die Partei mit Sitzverlusten im Bundestag rechnen.
Auch Anton Hofreiter, der in den vergangenen Wahlkämpfen zusammen mit Roth die bayerische Landesliste anführte, strebt erneut einen aussichtsreichen Listenplatz an. Laut Süddeutscher Zeitung konnte er eine wichtige Vorentscheidung für den zweiten Listenplatz in Oberbayern für sich entscheiden.
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