9.12.2024
Gerichtsentscheid: Vorläufiger Schutz für Leuscheider Wolf

Vorläufiger Stopp für Wolfsabschuss in Rheinland-Pfalz

Das Verwaltungsgericht Koblenz hat die von der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord erteilte Abschussgenehmigung für den Wolfsrüden GW1896m, Mitglied des Leuscheider Rudels, vorläufig ausgesetzt. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/09/gericht-stoppt-vorerst-abschuss-von-wolf) am 9. Dezember 2024 berichtete, reichten mehrere Naturschutzvereinigungen Eilanträge ein, die nun geprüft werden müssen. Ein Sprecher des Gerichts bestätigte die Aussetzung der Abschussverfügung bis zur Entscheidung über die Eilanträge.

Die SGD Nord, die für den Abschuss zuständig ist, hatte die zeitlich begrenzte Genehmigung zur Tötung des Wolfes im Grenzgebiet zwischen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen erteilt. Begründet wurde die Entscheidung damit, dass der Wolf wiederholt empfohlene Schutzvorrichtungen überwunden habe, wie übereinstimmend von verschiedenen Medien, darunter der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) und dem Stern, berichtet wurde.

Die Naturschutzinitiative, die einen der Eilanträge stellte, gab bekannt, dass die Genehmigung aufgrund ihrer Klage vom Freitag außer Kraft gesetzt sei. Die Ausnahmegenehmigung hätte ursprünglich vom 9. bis 19. Dezember 2024 und vom 3. bis 29. Januar Gültigkeit gehabt. Gegen den Beschluss des Verwaltungsgerichts kann Beschwerde eingelegt werden. Der SWR berichtete umfassend über die Hintergründe und die Reaktionen von Jägern und Tierschützern. Der Vorsitzende der Naturschutzinitiative, Harry Neumann, kritisierte die Abschussvorgaben und argumentierte, wichtige Schutzmaßnahmen wie höhere Zäune und Herdenschutzhunde seien nicht umgesetzt worden.

Auch von Jägerseite wurde Kritik an den Abschussregelungen laut. Heiner Nöllgen, Vorsitzender der Kreisgruppe Altenkirchen im Landesjagdverband Rheinland-Pfalz, äußerte gegenüber dem SWR Zweifel an der Umsetzbarkeit der Umkreisregelung, die den Abschuss auf 1.000 Meter um die betroffene Weide beschränkt. Wölfe würden sich ständig neu orientieren und große Distanzen zurücklegen. Im Gegensatz dazu forderte Schafzüchter Werner Neumann aus Neuwied Heimbach-Weis im SWR den sofortigen Abschuss und priorisierte die Nutztierhaltung über den Schutz einzelner Tiere.

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