23.10.2024
GetöteteAnführerVonHamasUndHizbullahEinÜberblick

Im Dezember vergangenen Jahres verteilte Israel Flugblätter im Gazastreifen mit der Aufforderung, gegen Belohnungen Informationen über die Hamas-Anführer zu übermitteln. Ganz oben auf der Liste der Zielpersonen stand von Anfang an Yahya Sinwar. Doch welche bedeutenden Vertreter von Hamas und Hizbullah wurden seit dem Überfall vom 7. Oktober vergangenen Jahres tatsächlich getötet? Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) gibt einen Überblick.

Yahya Sinwar

Yahya Sinwar, geboren 1962 in einem Flüchtlingslager in Khan Yunis, galt als einer der Drahtzieher des Terrorangriffs vom 7. Oktober 2023. Nach seiner Beteiligung am Widerstandskampf in den Achtzigerjahren wurde er wegen mehrfachen Mordes zu einer vierfach lebenslangen Haftstrafe verurteilt. 2011 kam er im Rahmen eines Gefangenenaustauschs frei. Sinwar stieg zum Hamas-Chef im Gazastreifen auf und übernahm nach der Ermordung von Ismail Haniyeh dessen Position. Er stärkte den militärischen Flügel der Hamas und suchte die Nähe zum Iran. Während des Krieges war er die Schlüsselfigur in den Verhandlungen über einen Waffenstillstand. Am 16. Oktober 2024 wurde Sinwar, der sich seit dem Terrorangriff im Oktober 2023 nicht mehr öffentlich gezeigt hatte, bei einer Routinepatrouille israelischer Soldaten in Rafah aufgespürt und getötet.

Ismail Haniyeh

Ismail Haniyeh, geboren Anfang der Sechzigerjahre im Flüchtlingslager Al-Schati nahe Gaza-Stadt, war seit 2017 Politbürochef der Hamas und residierte in Katar. Als Leiter der Auslandsführung der Hamas verhandelte er bei Waffenstillstandsgesprächen und pflegte die Beziehungen zum Iran. Am 31. Juli 2024 wurde Haniyeh bei einem Anschlag in einem Gästehaus der iranischen Regierung in Teheran getötet, der mutmaßlich von Israel ausging.

Mohammed al-Deif

Mohammed al-Deif war seit 2002 Militärchef der Hamas im Gazastreifen und galt als enger Vertrauter Sinwars. Er soll am Aufbau des Tunnelnetzwerks im Gazastreifen beteiligt gewesen sein und wurde von Israel für die Planung von Selbstmordanschlägen gesucht. Nach mehreren Anschlägen auf ihn, bei denen unter anderem 2014 seine Frau und zwei Kinder getötet wurden, soll Deif bei einem israelischen Luftangriff am 13. Juli 2024 in Khan Yunis getötet worden sein. Die Hamas bestätigte seinen Tod jedoch nicht.

Saleh al-Arouri

Saleh al-Arouri, Gründungsmitglied der Hamas, war seit 2018 als stellvertretender Vorsitzender des Politbüros in Beirut für das Westjordanland zuständig. Er fungierte als Verbindungsmann zwischen der Hamas im Gazastreifen, dem Regime in Teheran und der libanesischen Hizbullah. Arouri wurde am 2. Januar 2024 bei einem israelischen Drohnenangriff in Dahiyeh, einem Vorort im Süden Beiruts, getötet. Die französische Zeitung „Le Figaro“ rekonstruierte seine Rolle bei den Terrorangriffen vom 7. Oktober 2023.

Haschim Safi al-Din und Ali Hussein Hasima

Haschim Safi al-Din, Mitglied im Schura-Rat der Hizbullah, dem ranghöchsten militärisch-politischen Gremium der Organisation, wurde nach israelischen Angaben Anfang Oktober 2024 bei einem Angriff auf das Hauptquartier des Hizbullah-Geheimdienstes in einem Vorort von Beirut getötet. Die Hizbullah bestätigte seinen Tod und bezeichnete ihn als „großartigen Anführer“. Bei dem Angriff wurde mutmaßlich auch Ali Hussein Hasima, Befehlshaber des Geheimdienstes der Hizbullah, getötet.

Hassan Nasrallah

Hassan Nasrallah war seit 1992 Chef der Hizbullah und spielte eine wichtige Rolle in der von Iran geführten „Achse des Widerstands“. Er durchlief seine religiöse Ausbildung in Nadschaf und Qom und schloss sich 1982 der „Partei Gottes“ an. Nach der Ermordung von Abbas al-Mussawi durch Israel im Jahr 1992 wurde er zu dessen Nachfolger gewählt. Nasrallah galt als eine der bedeutendsten Führungspersönlichkeiten in der arabischen Welt. Ende September 2024 wurde er bei einem israelischen Luftangriff auf sein Hauptquartier im Süden Beiruts getötet.

Fuad Shukr

Fuad Shukr war Stabschef der Hizbullah und galt als rechte Hand von Hassan Nasrallah. Laut israelischer Armee war er unter anderem für einen Angriff auf die von Israel annektierten Golanhöhen am 27. Juli verantwortlich, bei dem zwölf Kinder und Jugendliche getötet wurden. Shukr wurde am Abend des 31. Juli 2024 bei einem israelischen Luftangriff in Beirut getötet.

Quelle: tobs./Reuters/dpa/AFP

https://www.faz.net/aktuell/politik/krieg-in-nahost/diese-anfuehrer-von-hamas-und-hizbullah-wurden-getoetet-110064821.html

https://www.tagesschau.de/ausland/asien/hamas-hisbollah-welche-fuehrer-israel-getoetet-hat-100.html

https://www.dw.com/de/israels-armee-t%C3%B6tet-hamas-anf%C3%BChrer-sinwar/a-70526245

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/hamas-sinwar-kopfschuss-tot-israel-nahost-100.html

https://www.tagesschau.de/ausland/asien/tod-sinwar-bestaetigt-100.html

https://www.faz.net/aktuell/politik/anke-rehlinger-rueckschlag-fuer-saarlands-ministerpraesidentin-110065321.html

https://www.sueddeutsche.de/politik/israel-hamas-deif-lux.E8jWDsxgnxAzvuLDS7F1AQ

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/hamas-sinwar-tod-bestaetigung-100.html

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