27.11.2024
Glamour Und Schlamm Spaniens Königspaar Zwischen Glanz Und Kritik

Zwei neue, glamouröse Porträts des spanischen Königspaares Felipe VI. und Letizia, aufgenommen von der bekannten US-Fotografin Annie Leibovitz, sorgen in Spanien für Diskussionen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, dass die ungewöhnlich prunkvolle Darstellung des Paares bei einigen Spaniern, die Felipe und Letizia für ihre Bodenständigkeit schätzen, auf Irritationen stößt. Angesichts der jüngsten Ereignisse im Land stellt die FAZ die Frage nach der Angemessenheit dieser opulenten Inszenierung.

Der Anlass für die kritischen Stimmen sind die jüngsten Überschwemmungen in Valencia und die Reaktionen darauf. Wie das ZDF berichtet, wurden Felipe und Letizia, gemeinsam mit Ministerpräsident Pedro Sánchez und Regionalpräsident Carlos Mazón, bei einem Besuch der betroffenen Gebiete in Paiporta mit Schlamm beworfen und als „Mörder“ beschimpft. Die Bevölkerung, die mit den Folgen der Katastrophe zu kämpfen hat, reagierte mit Wut und Verzweiflung auf den Besuch. Die Unwetter im Osten und Süden Spaniens haben über 200 Todesopfer gefordert und immense Schäden verursacht. Ein AFP-Reporter, der die Proteste gegen das Königspaar vor Ort miterlebte, wird vom ZDF zitiert.

Der Kontrast zwischen den glamourösen Leibovitz-Porträts und den Bildern der Schlamm-Attacken ist stark. Während die Fotos des Königspaares in prunkvoller Umgebung inszeniert sind, zeigen die Aufnahmen aus den Flutgebieten das Leid und die Zerstörung im Land. In Spanien wird die Frage diskutiert, ob die opulenten Porträts in einer Zeit der nationalen Krise angemessen sind.

Die FAZ betont, dass Felipe und Letizia bisher stets versucht haben, bürgernah zu wirken. Die neuen Porträts scheinen diesem Image zu widersprechen und werfen Fragen nach der öffentlichen Wahrnehmung der Monarchie auf.

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