8.1.2025
Hamburgs E-Auto-Ladeoffensive Ausbaupläne und Preisdebatte

Hamburger Linke drängt auf Strompreisdeckel für E-Auto-Fahrer

Die Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft fordert einen festgesetzten Höchstpreis für Strom an öffentlichen Ladestationen für Elektroautos. Wie die Zeit berichtet, kritisiert die Partei, dass der Senat in einem kürzlich abgeschlossenen Vertrag mit privaten Ladesäulenbetreibern keine Preisobergrenze für die Endverbraucher*innen vereinbart hat. Der im November unterzeichnete Vertrag sieht den Aufbau von 2.500 neuen Ladepunkten durch fünf private Unternehmen bis Mitte 2027 vor.

Die Linken argumentieren, dass die stark gestiegenen Strompreise neben den ohnehin hohen Anschaffungskosten für E-Autos eine zusätzliche Hürde für potenzielle Käufer darstellen. Die verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion, Heike Sudmann, wird von der Zeit mit den Worten zitiert: „Deshalb ist es völlig unverständlich, dass der Senat keinen Preisdeckel für die Endkund*innen, also die Autofahrer*innen, vereinbart hat.“ Sie schlägt vor, dass der städtische Betreiber HEnW Mobil mit einem attraktiven Ladepreis für alle Hamburger*innen ein positives Beispiel geben sollte.

Bis Mitte 2027 soll die Gesamtzahl der Ladepunkte in Hamburg auf 7.000 steigen. Ende 2024 waren laut Senatsangaben bereits rund 1.700 öffentliche Ladepunkte von HEnW Mobil in Betrieb. Das städtische Unternehmen soll mindestens 1.200 weitere Ladepunkte errichten, die restlichen 500 sollen von den privaten Betreibern kommen. Die Planung und Umsetzung solcher Infrastrukturprojekte ist komplex und erfordert eine sorgfältige Koordination, wie der Nordschleswiger in einem anderen Zusammenhang berichtet.

Um die Umsetzung des Ausbauplans sicherzustellen, hat der Senat in den Verträgen mit den privaten Konzessionären detaillierte Vorgaben zum Zeitplan und den Ausbaugebieten gemacht. Jedes der fünf Unternehmen muss 500 Ladesäulen in 50 festgelegten Gebieten errichten, jeweils 100 pro Halbjahr. Der Senat begründet dieses Vorgehen mit der Vermeidung einer Überlastung der Genehmigungsbehörden. Bei Verzögerungen sind Vertragsstrafen bis hin zur Kündigung des Vertrags vereinbart. Ähnliche Herausforderungen bei der Umsetzung von Infrastrukturprojekten werden auch in anderen Berichten, zum Beispiel auf tageblatt.de, thematisiert.

Auch für HEnW Mobil ist das Ausbauziel ambitioniert. Ende 2023 betrieb das Unternehmen, damals noch unter dem Namen Stromnetz Hamburg, 772 Ladesäulen mit jeweils zwei Ladepunkten. Da der Ausbau im vergangenen Jahr um weniger als 200 Ladepunkte voranschritt, müsste das Unternehmen seine Ausbaugeschwindigkeit deutlich erhöhen und jährlich 480 neue Ladepunkte errichten, um die angestrebten 1.200 zusätzlichen Ladepunkte bis Mitte 2027 zu erreichen. Die Ostseewelle berichtet in einem ähnlichen Kontext über die Herausforderungen beim Ausbau der Ladeinfrastruktur.

Zu den städtischen und den neuen privaten Ladepunkten kommen noch die bereits bestehenden öffentlich zugänglichen Ladepunkte privater Anbieter in Supermärkten, Parkhäusern und Tankstellen hinzu. Die Bundesnetzagentur zählte zum 1. Dezember 3.236 öffentlich zugängliche Ladepunkte in Hamburg, ein Anstieg von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Um das Ziel von 7.000 Ladepunkten in zweieinhalb Jahren zu erreichen, ist eine deutliche Beschleunigung des Ausbaus notwendig. Auch stern.de berichtet über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Elektromobilität.

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