6.12.2024
Harz Brocken Zukunft Öffentliche Hand Oder Privat

Landkreis Harz plant Rückkauf des Brockenplateaus für Tourismusförderung

Der Harzer Kreisausschuss hat den Weg für den Rückkauf des Brockenplateaus freigemacht, wie die Zeit am 6. Dezember 2024 berichtete. Landrat Thomas Balcerowski (CDU) wurde beauftragt, bis Mitte 2025 ein detailliertes Konzept für die touristische Weiterentwicklung des Geländes zu präsentieren. Die endgültige Entscheidung über den Kauf soll am 11. Dezember im Kreistag fallen. Die "Volksstimme" hatte zuvor über die Pläne berichtet.

Der Landkreis Harz beabsichtigt, das Plateau von einem Bankenkonsortium, bestehend aus NordLB und Harzsparkasse, zurückzuerwerben, wie die dpa meldet. Die Banken erwägen derzeit den Verkauf der denkmalgeschützten Gebäude auf dem Brocken, einschließlich des Brockenhotels. Durch den Rückkauf möchte der Landkreis die Kontrolle über das Areal erlangen und die touristische Zukunft des höchsten Berges in Norddeutschland aktiv gestalten. Der Kauf wird als entscheidender Faktor für die weitere Entwicklung des Harzer Tourismus angesehen, da der Brocken eine Hauptattraktion der Region ist und jährlich Millionen Besucher anzieht.

Landrat Balcerowski plant Gespräche mit allen Beteiligten, darunter der Brockenwirt Daniel Steinhoff, Vertreter des Nationalparks Harz, der Harzer Schmalspurbahnen und des Brockenhauses. Sowohl der Brockenwirt als auch die Harzer Schmalspurbahnen begrüßen die Kaufpläne des Landkreises, wie MDR Sachsen-Anhalt berichtet. Steinhoff unterstrich die Bedeutung, den Brocken in öffentlicher Hand zu behalten. Die Harzer Schmalspurbahnen sehen den Kauf positiv und erwarten eine weiterhin konstruktive Zusammenarbeit mit dem Landkreis.

Die geplanten Investitionen in die Infrastruktur des Brockens belaufen sich laut Landkreis auf etwa drei Millionen Euro. Dieser Betrag deckt allerdings nur die Umbau- und Modernisierungskosten ab; der tatsächliche Kaufpreis ist noch nicht bekannt. Der Landesrechnungshof äußerte Bedenken hinsichtlich der Finanzierbarkeit des Projekts, die Balcerowski jedoch zurückweist. MDR Sachsen-Anhalt zufolge kritisiert der Landesrechnungshof die hohen Kosten und die bestehende Verschuldung des Kreises. Auch die Stadt Wernigerode, in deren Gebiet der Brocken liegt, steht den Plänen kritisch gegenüber, wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtet. Oberbürgermeister Tobias Kascha (SPD) hält das Vorgehen des Landrats für „unseriös“ und fordert Transparenz bei den Kosten.

Zu den geplanten Maßnahmen gehört die Einrichtung eines neuen Mehrzwecksaals im ehemaligen Technikgebäude der Telekom mit einer Kapazität von bis zu 500 Personen. Dieser Saal soll für Veranstaltungen wie Theateraufführungen, Vorträge und Tagungen genutzt werden. Bei allen Umbaumaßnahmen soll der Denkmalschutz beachtet werden, wie Radio Brocken unter Berufung auf Balcerowski berichtet.

Quellen: - Zeit Online - Süddeutsche Zeitung - Stern - MDR Sachsen-Anhalt - Mitteldeutsche Zeitung - Radio Brocken - Goslarsche Zeitung - Volksstimme - Zeit Online (2. Quelle)
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