Die Klimaaktivistin Greta Thunberg nahm am Freitagabend an einer Kundgebung zur Unterstützung Palästinas in Mannheim teil. Die Veranstaltung, organisiert von der Gruppe „Zaytouna Rhein-Neckar-Kreis“, fand auf dem Marktplatz statt und zog laut SWR mehrere hundert Teilnehmer an. Die dpa berichtete ebenfalls über die Veranstaltung. Thunberg, die vom SWR live zitiert wurde, betonte die Dringlichkeit sowohl der Palästina-Frage als auch des Klimawandels und sprach im Zusammenhang mit Gaza von einem Genozid. Die Polizei war mit einem großen Aufgebot präsent, da im Vorfeld mit bis zu 400 Teilnehmern gerechnet worden war.
Die Kundgebung stand unter dem Motto „Internationale Solidarität mit Palästina und der Klima-Bewegung“. Neben Thunberg sprachen laut SWR auch der Klimaaktivist Hasan Özbay und die als Journalistin bezeichnete Aktivistin Hebh Jamal auf dem Podium. RNF zufolge hatte die Stadt Mannheim die Veranstaltung genehmigt, ohne den Anmelder namentlich zu nennen. Ursprünglich seien 200 Teilnehmer angemeldet gewesen.
Thunbergs Teilnahme an der Veranstaltung hatte bereits im Vorfeld Kritik ausgelöst. Der SWR zitiert den CDU-Landeschef Manuel Hagel, der Thunberg vorwarf, sich „bewusst in einer gefährlichen Nähe zum Antisemitismus“ zu bewegen. Der Spiegel berichtet über ähnliche Kritik von Seiten der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Mannheim. Deren Vorsitzender Chris Rihm bezeichnete Thunberg als „unerwünschte Person“ und warf ihr Antisemitismus vor. Deborah Kämper, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Mannheim, äußerte gegenüber dem SWR die Befürchtung, Thunberg lasse ihren Namen für antisemitische und israelfeindliche Zwecke instrumentalisieren.
Die Veranstalter, „Zaytouna Rhein-Neckar-Kreis“, wiesen die Kritik laut Spiegel auf Instagram zurück und erklärten, sich nicht zum Schweigen bringen zu lassen. Die Zeit erinnert daran, dass Thunberg sich bereits nach dem Hamas-Angriff auf Israel im Oktober 2023 mit den Palästinensern solidarisiert und an mehreren Pro-Palästina-Demonstrationen teilgenommen hatte. Kritiker warfen ihr daraufhin Einseitigkeit und Antisemitismus vor. Die 21-Jährige wurde bereits bei Demonstrationen in verschiedenen Ländern festgenommen, hauptsächlich jedoch im Zusammenhang mit Klimaprotesten.
Der Mannheimer Morgen berichtet, dass Oberbürgermeister Christian Specht an alle Teilnehmer von Demonstrationen und öffentlichen Veranstaltungen appellierte, sich ihrer Verantwortung im öffentlichen Diskurs bewusst zu sein und die Grenze zwischen legitimer Meinungsäußerung und der Verbreitung von Hass und Hetze nicht zu überschreiten.
Quellen: - https://www.zeit.de/news/2024-12/06/greta-thunberg-bei-pro-palaestina-demo-in-mannheim-erwartet - https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/mannheim/greta-thunberg-palaestina-kundgebung-100.html - https://www.rnf.de/mannheim-greta-thunberg-bei-pro-palaestina-demo-auf-marktplatz-erwartet-415721/ - https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/greta-thunberg-bei-antiisraelischem-protest-in-mannheim-heftige-kritik-vor-geplantem-auftritt-a-1ef9f4e1-262f-4823-9190-231e4aec95b2 - https://www.flz.de/greta-thunberg-bei-pro-palaestina-demo-in-mannheim/cnt-id-ps-955c0753-0217-49a7-bd14-f1f48d97a181 - https://www.gn-online.de/deutschland-und-welt/greta-thunberg-bei-pro-palaestina-demo-in-mannheim-559199.html - https://www.wochenblatt-news.de/ueberregional/greta-thunberg-bei-pro-palaestina-demo-in-mannheim-erwartet/ - https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/mannheim/greta-thunberg-palaestina-demo-mannheim-100.html - https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-greta-thunberg-in-mannheim-_arid,2268112.html