Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat einen breit angelegten Aktionsplan zur Bekämpfung von Einsamkeit präsentiert. Unter dem Titel „Du+Wir=Eins – Nordrhein-Westfalen gegen Einsamkeit“ vereint er laut Zeitungsberichten 100 Maßnahmen aus allen Ministerien. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) unterstrich in Düsseldorf die Wichtigkeit, das Thema zu enttabuisieren, und bezeichnete den Aktionsplan als wichtiges Instrument im Kampf gegen die Einsamkeit. Ziel des Plans ist es, die Ursachen und Folgen von Einsamkeit zu analysieren und Wege aus der sozialen Isolation aufzuzeigen. Betroffenen und Interessierten sollen Informationen und Möglichkeiten zur Vernetzung geboten sowie die Entwicklung neuer Strategien zur Bekämpfung von Einsamkeit vorangetrieben werden.
Konkret sieht der Aktionsplan die Einrichtung einer Online-Plattform, einen jährlichen landesweiten Aktionstag und den Ausbau von Unterstützungsangeboten vor. Zusätzlich soll in verschiedenen Bereichen wie Jobcentern, Schulen, Universitäten und bei der Polizei eine Sensibilisierung für das Thema stattfinden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Kindern und Jugendlichen. Ministerpräsident Wüst betonte die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen, um zu verhindern, „dass aus einsamen Kindern und Jugendlichen einsame Erwachsene werden“. Jugendarbeit soll soziale Kontakte fördern und sowohl soziale Fähigkeiten als auch Medienkompetenz stärken. Wüst sieht die Bekämpfung von Einsamkeit als einen „Kampf um Menschen, sie zurückzuholen in unsere Gesellschaft“.
Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, hat die Landesregierung Nordrhein-Westfalen im Vorfeld des Aktionsplans bereits verschiedene Schritte unternommen, darunter die Entwicklung eines „5-Säulen-Modells“ als Handlungsstrategie gegen Einsamkeit und den Aufbau einer Online-Plattform, die über 600 Initiativen gegen Einsamkeit vernetzt. Im Juni 2024 fand außerdem eine Einsamkeitskonferenz der Landesregierung in Düsseldorf statt. Ergänzend wurde ein Online-Beteiligungsverfahren, der „Wettbewerb der Ideen“, ins Leben gerufen, um Bürgerinnen und Bürger, Verbände und Institutionen in die Entwicklung des Aktionsplans einzubeziehen, wie die Webseite der Landesregierung NRW mitteilt. Das Mindener Tageblatt erwähnt ebenfalls den Fokus des Plans auf Kinder und Jugendliche.
Der Stern hebt die Beteiligung aller Ministerien an den Maßnahmen des Aktionsplans hervor. Die Aachener Zeitung berichtet ebenfalls über die Verabschiedung des Aktionsplans und zitiert Ministerpräsident Wüst. Die Westfälischen Nachrichten berichten über den „Wettbewerb der Ideen“ und die Beteiligung der Öffentlichkeit an der Gestaltung des Aktionsplans.
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