An der Lahnbrücke der Westtangente des Gießener Rings, einem Abschnitt der B49, ist ein Blitzer im Dauereinsatz positioniert. Aufgrund eines Brückenschadens gilt dort eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h sowie ein Gewichtslimit von 3,5 Tonnen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, wurden allein im November ca. 15.400 Verkehrsteilnehmer von dem Blitzer erfasst. 10.700 davon waren zu schnell unterwegs, während 4.700 mit einem überladenen LKW, der die Gewichtsbeschränkung überschritt, die Brücke befuhren.
Die Brücke, die sich rund 300 Meter hinter der Abfahrt Bergwerkswald von der A 485 auf die B 49 in Richtung Wetzlar befindet, ist seit mehreren Monaten mit dieser speziellen Blitzersäule ausgestattet. Es handelt sich dabei um ein solarbetriebenes Gerät, das im Stadt- und Kreisgebiet Gießen einzigartig ist. Die hohe Zahl an Verstößen lässt vermuten, dass viele Autofahrer, darunter auch Ortskundige, die Geschwindigkeitsbegrenzung und das Gewichtslimit missachten oder schlichtweg übersehen.
Die FAZ erklärt, dass die Einnahmen aus den Verwarnungsgeldern für Geschwindigkeitsüberschreitungen bis zu 15 km/h der Stadt Gießen zufließen. Bußgelder für höhere Geschwindigkeitsüberschreitungen fallen in den Zuständigkeitsbereich des Regierungspräsidiums Kassel und kommen dem Land Hessen zugute. Das Überfahren der Brücke mit einem zu schweren LKW wird mit einem Bußgeld von 100 Euro geahndet. Die Summe der Bußgelder durch die zahlreichen Verstöße ergibt einen beträchtlichen Betrag.
Über die finanziellen Konsequenzen für die Verkehrssünder hinaus ist auch der Sicherheitsaspekt relevant. Die Geschwindigkeitsbegrenzung und das Gewichtslimit wurden eingeführt, um die beschädigte Brücke zu schützen. Die Missachtung dieser Vorschriften führt zu einer zusätzlichen Belastung der Brücke und erhöht somit das Risiko weiterer Schäden.
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