19.10.2024
Haus der Erde: Rückschlag durch Wasserschaden verzögert Fertigstellung
Haus der Erde: Millionen-Wasserschaden

Haus der Erde: Millionen-Wasserschaden verzögert Fertigstellung erneut

Das „Haus der Erde“ in Hamburg, ein bedeutendes Projekt für die Klima- und Erdsystemforschung, hat erneut mit Verzögerungen zu kämpfen. Ein schwerwiegender Wasserschaden, verursacht durch ein Leck in der Sprinkleranlage, hat die Fertigstellung des Gebäudes weiter hinausgezögert. Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank und Finanzsenator Andreas Dressel berichteten bei einem Besuch auf der Baustelle, dass der Boden im zweiten Untergeschoss durchfeuchtet ist und nun ausgetauscht werden muss. Die Übergabe des Gebäudes wird sich dadurch um mindestens ein Semester verzögern, was als bitterer Rückschlag für die Hamburger Spitzenforschung angesehen wird.

Ursprüngliche Planung und aktuelle Situation

Ursprünglich war geplant, dass rund 400 Wissenschaftler und etwa 2000 Studierende das sechsgeschossige Gebäude Anfang kommenden Jahres nutzen können. Aktuell sind die Betroffenen jedoch auf zahlreiche Standorte in der Stadt verteilt, was die Forschung und Lehre erheblich erschwert. Die genaue Schadenshöhe durch die Leckage kann derzeit noch nicht beziffert werden, jedoch belaufen sich die laufenden Kosten für die Baustelle auf etwa eine Million Euro pro Monat. Dressel kündigte an, die Verantwortlichen für den Baumangel zur Rechenschaft ziehen zu wollen.

Chronik der Probleme

Die Pannenserie beim „Haus der Erde“ ist nicht neu. Das Projekt sollte ursprünglich bereits 2019 fertiggestellt werden, dann wurde der Termin auf Mitte 2024 verschoben. Diese Frist wurde nun erneut um sechs Monate verlängert. Die Kosten haben sich im Laufe der Zeit ebenfalls dramatisch erhöht. Während bei den Planungen im Jahr 2012 von 140 Millionen Euro ausgegangen wurde, sind die aktuellen Schätzungen auf etwa 425 Millionen Euro gestiegen. Diese Kostenexplosion wirft Fragen zur Planung und Ausführung des Projekts auf.

Das Gebäude und seine Bedeutung

Das „Haus der Erde“ wird als zentraler Standort für die Forschung im Bereich Klima- und Erdsystemforschung in Hamburg angesehen. Es soll moderne Büroräume und Labore bieten, die für die Durchführung bedeutender wissenschaftlicher Arbeiten erforderlich sind. Die Verzögerungen und die damit verbundenen finanziellen Belastungen könnten die Attraktivität des Standorts für Wissenschaftler und Studierende beeinträchtigen.

Reaktionen und Ausblick

Die Reaktionen auf die neuesten Entwicklungen sind gemischt. Während einige Wissenschaftler und Studierende Verständnis für die Herausforderungen zeigen, äußern andere Frustration über die ständigen Verzögerungen und die unklaren finanziellen Perspektiven. Die Verantwortlichen der Stadt haben jedoch betont, dass alles unternommen wird, um das Projekt so schnell wie möglich abzuschließen.

Schlussfolgerung

Der Wasserschaden im „Haus der Erde“ ist ein weiterer Rückschlag für ein bereits angegriffenes Projekt. Während Hamburg weiterhin an seiner Rolle als führender Standort für Klimaforschung festhalten möchte, sind die Herausforderungen, die sich aus diesem Vorfall ergeben, nicht zu ignorieren. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Fertigstellung des Gebäudes und die damit verbundene Forschung zu sichern.

Weitere
Artikel