19.10.2024
Verluste unter Zivilisten: Angriffe im Osten der Ukraine nehmen zu

Russisch-ukrainischer Krieg: Ukrainische Behörden melden Tote im Raum Donezk und Charkiw

Im Osten der Ukraine, insbesondere in den Regionen Donezk und Charkiw, haben die ukrainischen Behörden erneut von schweren Verlusten unter der Zivilbevölkerung berichtet. Nach Angaben aus der Stadt Tschassiw Jar, die größtenteils unter Kontrolle russischer Truppen steht, wurden mindestens fünf Menschen durch einen russischen Beschuss getötet. Der ukrainische Verwaltungschef der Region Donezk, Wadym Filaschkin, teilte über Telegram mit, dass die Geschosse am frühen Morgen ein privates und ein mehrstöckiges Wohnhaus trafen. Die Opfer waren Männer im Alter von 24 bis 38 Jahren.

Filaschkin appellierte an die Bevölkerung, sich in Sicherheit zu bringen und nicht zur Zielscheibe russischer Angriffe zu werden. Er wies darauf hin, dass Tschassiw Jar seit mehr als zwei Jahren unter den Bedingungen des Krieges leidet, in der ein normales Leben nicht mehr möglich ist. In Anbetracht der aktuellen militärischen Situation ordnete er Evakuierungen in mehreren Dutzenden Ortschaften an, insbesondere in der stark umkämpften Region Pokrowsk, wo auch die Banken ab dem kommenden Montag geschlossen werden.

Das russische Verteidigungsministerium meldete unterdessen einen weiteren Vormarsch in der Region Donezk und gab an, das Dorf Kirowe eingenommen zu haben. Diese Informationen können jedoch von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Auch ukrainische Militärbeobachter bestätigten, dass die russischen Truppen in der Region erneut Gebietsgewinne erzielt haben.

Neue Angriffe in Charkiw

In der Region Charkiw berichteten die Behörden ebenfalls von neuen russischen Angriffen. Im Dorf Tscherkaska Losowa kamen mindestens zwei Zivilisten ums Leben, während acht weitere verletzt wurden, wie der Militärgouverneur Oleh Synjehubow mitteilte. Zuvor hatte ein schwerer russischer Luftangriff auf ein Hochhaus in Charkiw mindestens sieben Tote und 97 Verletzte gefordert. In Reaktion auf die Angriffe ordnete Synjehubow Trauerbeflaggung an.

Die Ukraine wehrt sich seit über zweieinhalb Jahren mit Unterstützung des Westens gegen den russischen Angriffskrieg. In den letzten Monaten hat die ukrainische Armee ihre Angriffe auf russische Regionen intensiviert, um den militärischen Nachschub zu stören. Im August marschierten rund 10.000 ukrainische Soldaten in die Region Kursk ein und eroberten dort Dutzende Ortschaften sowie mehr als 1.000 Quadratkilometer Fläche, laut Angaben der Militärführung in Kiew. Russische Quellen berichten von anhaltenden schweren Kämpfen in der Region, die insgesamt als äußerst angespannt gilt, ohne jedoch wesentliche Veränderungen in den Kräfteverhältnissen zu verzeichnen.

Die Situation in den betroffenen Regionen bleibt angespannt, und die Zivilbevölkerung ist weiterhin den Gefahren durch die militärischen Auseinandersetzungen ausgesetzt. Die Berichte über zivile Opfer und die Zerstörung von Infrastruktur verdeutlichen die verheerenden Auswirkungen des Konflikts auf die Menschen vor Ort.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen in der Ukraine mit Sorge, und es bleibt abzuwarten, wie sich die militärischen Auseinandersetzungen in den kommenden Wochen entwickeln werden.

Die ukrainischen Behörden fordern weiterhin Unterstützung von internationalen Partnern, um die humanitäre Krise zu bewältigen und die Zivilbevölkerung zu schützen.

Quellen: dpa, Zeit Online, Tagesspiegel

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