19.10.2024
Neue Wohnförderprogramme in der Kritik: DUH fordert Klimaschutz und bezahlbaren Wohnraum
Im Zuge der Klimakrise und wachsenden sozialen Herausforderungen in Deutschland hat die Bundesregierung neue Gebäudeförderprogramme ins Leben gerufen. Zu diesen gehören "Jung kauft Alt" (JkA), "Gewerbe zu Wohnen" (GzW) und "Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment" (KNN). Diese Programme sollen einerseits den Wohnungsmarkt beleben und andererseits den klimapolitischen Anforderungen gerecht werden. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat zu diesen Programmen Stellung bezogen und sieht hierbei noch dringenden Nachholbedarf. Die Kritik richtet sich insbesondere gegen den Ansatz der Bundesregierung, welche laut DUH in erster Linie auf Neubau statt auf die Sanierung und Effizienzverbesserung bestehender Gebäude setzt. Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, äußert deutliche Bedenken gegenüber der aktuellen Gebäudeförderung: Statt den Fokus auf energieeffiziente Wohnungen zu legen und dadurch Energiearmut entgegenzuwirken, werden Steuergelder in Projekte investiert, die den Klimaschutz nicht ausreichend berücksichtigen. Die DUH fordert, dass öffentliche Gelder nicht für eine Energieverschwendung genutzt werden sollten, sondern in energiesparende und somit bezahlbare Wohnkonzepte fließen müssen. Eine weitere Belastung ist die Energiearmut, unter der immer mehr Menschen in Deutschland leiden. Energiesparendes Wohnen kann hier Abhilfe schaffen, jedoch sieht die DUH die aktuelle Politik als einen Kniefall vor der Immobilienlobby und damit als eine Vernachlässigung des Klimaschutzes und der Schaffung bezahlbaren Wohnraums. Effizienzanforderungen und eine Lebenszyklusbetrachtung sind aus Sicht der DUH unabdingbar, um den Klimawandel und die Naturraumzerstörung einzudämmen. Die DUH verweist auf die ökologische Bauwende, die durch die Bauministerkonferenz gebremst werde, da ein fünfjähriger Vorschriftenstopp beschlossen wurde. Dieser verhindert weitere notwendige Vorgaben für eine klimazielkonforme, ressourcenschonende und kreislaufgerechte Bauweise. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Bundesregierung mit den neuen Förderprogrammen zwar einen Schritt in Richtung Modernisierung des Wohnsektors unternimmt, jedoch nach Ansicht der DUH wichtige Aspekte des Klimaschutzes und der Energieeffizienz außer Acht lässt. Die DUH fordert eine Neuausrichtung der Wohnpolitik, die sowohl ökologische als auch soziale Kriterien in den Vordergrund stellt.
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