Der Hausärzteverband Hessen drängt angesichts der politischen Umbrüche in Berlin auf schnelle und umfassende Reformen im Gesundheitswesen. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/16/regierungswechsel-hausaerzte-dringen-auf-reformen) berichtet, fordern die Hausärzte ein "Programm zur Rettung der hausärztlichen Praxen". Diese Forderung wurde in einer Resolution bekräftigt, die von den Delegierten des Verbandes in Bad Soden-Salmünster verabschiedet wurde. Darin wird an die Versprechen aller Parteien erinnert, die hausärztliche Versorgung zu stärken und betont, dass es nicht bei Lippenbekenntnissen bleiben dürfe.
Die Hausärzte fordern ein Primärarztsystem zur Patientensteuerung. Der Zugang zu Fachärzten soll künftig über den Hausarzt erfolgen, um eine unkoordinierte Inanspruchnahme des Gesundheitssystems und eine Über- bzw. Unterversorgung zu vermeiden. Diese Forderung wird auch von anderen Medien wie der Frankfurter Rundschau (https://www.fr.de/hessen/regierungswechsel-hausaerzte-dringen-auf-reformen-zr-93415761.html) aufgegriffen. Ein weiterer zentraler Punkt ist die Entbudgetierung aller hausärztlichen Leistungen. Die Krankenkassen sollen demnach nachschießen, sobald das vereinbarte Honorarvolumen aufgebraucht ist. Zusätzlich fordern die Hausärzte eine Stärkung und Modernisierung des Medizinstudiums, inklusive der Schaffung weiterer Studienplätze.
Der Hausärzteverband weist auf einen bundesweiten Mangel von 5.000 Hausärztinnen und Hausärzten hin, davon 250 allein in Hessen. Rund 40 Prozent der Hausärzte in Deutschland sind bereits über 60 Jahre alt. Der Verband warnt vor einer extremen Zuspitzung der Situation in den kommenden Jahren und fordert die nächste Bundesregierung zum Handeln auf. Andernfalls drohe der ambulanten hausärztlichen Versorgung ein Desaster, so der Verband. Ähnliche Zahlen werden auch im Stern (https://www.stern.de/gesellschaft/regional/hessen/gesundheit--regierungswechsel---hausaerzte-dringen-auf-reformen-35233350.html) genannt.
Der Regierungswechsel und die vorgezogene Bundestagswahl sorgen für Unsicherheit im Gesundheitswesen. Das Ärzteblatt (https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/155542/Alle-Gesundheitsgesetze-stehen-nach-Koalitionsbruch-auf-der-Kippe) berichtet, dass der Ausgang der geplanten Gesundheitsreformen, wie der Krankenhausreform, angesichts der politischen Instabilität ungewiss ist. Auch die Entbudgetierung der Hausärzte, die im Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) vorgesehen ist, steht auf der Kippe. In einer Anhörung des Gesundheitsausschusses wurde die Dringlichkeit der Maßnahmen betont, jedoch ist unklar, ob das Gesetz in seiner jetzigen Form eine Mehrheit findet (https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/155665/Experten-mahnen-Abgeordnete-zu-schnellen-Regelungen-bei-der-Entbudgetierung). Es bleibt abzuwarten, welche gesundheitspolitischen Entscheidungen die neue Regierung treffen wird und ob die Forderungen der Hausärzte Gehör finden.