28.11.2024
Heidenheims Bühne im internationalen Rampenlicht

Heidenheim empfängt Chelsea: Ein Fußballmärchen im Kleinen

Das Aufeinandertreffen des 1. FC Heidenheim mit dem FC Chelsea in der UEFA Conference League am Donnerstag gleicht einem modernen Fußballmärchen. Für den Bundesliga-Neuling stellt die Partie gegen den englischen Traditionsklub den bisherigen Höhepunkt der Vereinsgeschichte dar. Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald sprach gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.) sogar vom „größten David-gegen-Goliath-Duell in unserer Vereinsgeschichte“.

Der Unterschied zwischen beiden Vereinen könnte kaum größer sein. Während Chelseas Kader einen Marktwert von knapp einer Milliarde Euro aufweist, kommt Heidenheim auf etwas über 63 Millionen Euro. Auch die Stadionkapazität verdeutlicht die unterschiedlichen Voraussetzungen: Mit nur 15.000 Plätzen ist die Voith-Arena das kleinste Stadion der Bundesliga. Trainer Frank Schmidt betonte auf der Pressekonferenz am Mittwoch, ein solches Spiel sei „vor einigen Monaten undenkbar gewesen“.

Trotz der eindeutigen Außenseiterrolle blickt Heidenheim mit großer Vorfreude auf das Spiel und die damit einhergehende besondere Atmosphäre. Die Ticketnachfrage war enorm, und auch medial ist das Interesse groß. Etwa 1700 Chelsea-Fans werden laut F.A.Z. anreisen. Für sie ist die Reise nach Heidenheim ein außergewöhnliches Ereignis. Jérôme Mäser vom offiziellen deutschen Chelsea-Fanklub berichtete der F.A.Z., dass viele englische Fans Fragen zu Anreise und Unterkunft stellen, aber auch neugierig auf den unbekannten Gegner und dessen Geschichte sind.

Der 1. FC Heidenheim steht vor großen logistischen Herausforderungen. Wie die F.A.Z. berichtet, reisten bereits Wochen vor dem Spiel Mitarbeiter des FC Chelsea an, um die Gegebenheiten vor Ort zu inspizieren und Abläufe zu koordinieren. Schon die Anlieferung der Ausrüstung im 7,5-Tonner-LKW anstatt der bei Bundesliga-Gegnern üblichen Kleinbusse verdeutlicht die Dimensionen.

Sportlich hat Heidenheim in der Conference League bisher überzeugt. Nach zwei Siegen in den Playoffs folgten drei Siege in der Gruppenphase. Nur die Tordifferenz trennt den Klub von Chelsea in der Tabelle. Trotzdem ist Chelsea der klare Favorit. Der englische Klub blickt auf eine beeindruckende Titelsammlung zurück, während Heidenheims Erfolge sich auf die dritte und zweite Liga sowie den Württembergischen Landespokal beschränken.

Trainer Schmidt bezeichnete das Spiel als „eines der absoluten Tophighlights“ und hofft auf eine „magische Nacht“. Obwohl die Bundesliga angesichts der Tabellenlage Priorität genießt, will sich Heidenheim teuer verkaufen und „mit seinen Mitteln dagegenhalten“. Sanwald geht davon aus, dass seine Mannschaft „wahrscheinlich noch nie als größerer Außenseiter in ein Spiel gegangen“ ist.

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