Der Herbst ist da. Die Blätter fallen, die Tage werden kürzer und die Abende länger. Es ist die Zeit der gemütlichen Stunden zu Hause, bei Kerzenschein und einem guten Buch. Oder bei Musik. Aber welche Musik passt eigentlich zum Herbst?
Für Susanne Romanowski, die alle vier Wochen in der F.A.S. über Popkultur schreibt, ist die Antwort klar: The Cure. Die Band um Robert Smith hat mit „Alone“ eine neue Single veröffentlicht, die perfekt zur Stimmung der nassen Jahreszeit passt, wie sie in der F.A.S.-Popkolumne schreibt. „Dabei sind das sechseinhalb Minuten voll schleppendem Schlagzeug, sphärischen Synthies und Klageversen. Es geht um Vögel, die aus dem Himmel fallen, ausgebrannte Feuer, alles vorbei“, so Romanowski. „Als wäre die Welt gerade nicht schlimm genug.“
Tatsächlich ist The Cure nicht gerade für seine fröhlichen Songs bekannt. Die Band aus Crawley in Südengland hat in ihrer fast 50-jährigen Karriere eine ganze Reihe von Hits gelandet, die von melancholisch bis düster reichen. Von „Friday I’m In Love“ über „Lullaby“ bis hin zu „Disintegration“ – die Songs von The Cure laufen nicht nur auf Grufti-Raves, sondern auch im Lokalradio.
Doch gerade die düsteren Klänge von The Cure passen perfekt zum Herbst, findet Romanowski. „Mag der Text noch so hoffnungslos sein – immer ist da ein Basslauf oder eine Melodie, die Zweifel sät“, schreibt sie. „Kitschig? Manchmal, ja. Aber auch sehr gemeinschaftsstiftend.“
Und Gemeinschaftssinn ist etwas, das im Herbst besonders wichtig ist, findet Romanowski. „Der Festivalsommer ist vorbei. Es ist zu kalt für die Pailletten-Minikleider vom Chappell-Roan-Konzert, die Armbänder von der Taylor-Swift-Show verschwinden unter Strickärmeln“, schreibt sie. „Draußen fegt der Herbstwind durch jede Frisur. Und mit der ersten Erkältungswelle sitzt kein Make-up mehr. Die Sommerfarbe Neongrün – danke an Charli XCX und „brat“ – verträgt keine Pfützenspritzer, also trägt man wieder Schwarz.“
An solchen Tagen, so Romanowski, kämpfe man sich heim, blicke in den Spiegel und stelle fest: „Ich sehe aus wie Robert Smith.“ Bleiche Haut, rot verschmierte Lippen, drahtiges Haarnest – das sei eben das Gesicht des Herbstes.
Doch The Cure ist nicht die einzige Band, deren Musik zum Herbst passt. Auch Bon Iver, Girl in Red, Anger, Rex Orange County, Tua, Lil Halima, Provinz, Mimi Bay und Max Herre feat. Joy Denalane haben Songs veröffentlicht, die perfekt zur Stimmung der Jahreszeit passen.
Egal ob melancholisch, düster oder einfach nur gemütlich – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Also: Kerzen an, Musik an und den Herbst genießen.
Quellen:
- https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/pop/alone-von-the-cure-in-der-fas-popkolumne-110026010.html
- https://diffus.de/p/zehn-songs-fuer-eure-herbst-playlist/
- https://www.tagesspiegel.de/kultur/die-56-besten-alben-fur-den-herbst-5033785.html
- https://www.sueddeutsche.de/kultur/popkolumne-oasis-abba-wet-leg-1.5492684
- https://www.lugert-verlag.de/lieder-fuer-die-grundschule
- https://www.prosieben.de/serien/musik-events